City trip - Wien, die Hauptstadt Österreichs 05/2024

17.05.2024

Vorwort:

Über Pfingsten werde ich mich wieder auf dem Weg machen. Jedoch nicht mit dem Flugzeug, sondern dieses Mal mit dem Zug, in knapp vier Stunden von München nach Wien.

Viele schwärmen von der österreichischen Hauptstadt. Nun möchte ich mir mein eigenes Bild von der Kaiserstadt machen, mir die schöne Stadt mit ihren Bezirken und dem österreichischen Flair in Ruhe ansehen, fotografisch unter die Lupe nehmen und selbstverständlich auch ein echtes Wiener Schnitzel essen.

Außerdem soll es dort wilde, zutrauliche Hamster und Ziesel geben, die ich natürlich auch vor meine Fotolinse bekommen möchte.

Anreise

Pünktlich auf die Minute fuhr der Zug am Münchner Hauptbahnhof ab, vorbei am Chiemsee, den Bergen und mit kurzen Stopps in Salzburg, Linz, St. Pölten und Wien Meidling.

Am Wiener Hauptbahnhof orientierte ich mich kurz, schaute auf Maps Me und lief etwa 10 Minuten bis zu meinem Hostel, https://www.st-christophers.co.uk/vienna/vienna-hostel/, welches ich sehr schnell fand. Beim Check-in begrüßte man mich freundlich, doch sprach niemand deutsch oder österreichisch, nur englisch, was mich etwas wunderte, aber nichts ausmachte. Da es Frühstück erst um 7 Uhr gibt, ich da aber schon längst bei den Hamstern sein möchte, bekam ich das Geld für das morgige Frühstück zurück, welches ich im Vorfeld gezahlt hatte. Ich brachte mein Gepäck nach oben. Ich hatte ein Bett in einem Vierbett-Frauenzimmer gebucht. Für 3 Nächte und 3x Frühstück, zahle ich knapp 160 €. Jedes Bett hat einen Vorhang, sodass man auch Privatsphäre hat. Bad und Toilette gibt es für das Zimmer auch, also kein Bad auf dem Gang. Als ich aufs Zimmer kam, war nur eine junge Chinesin da.

Nachdem ich alles abgeladen hatte, verließ ich das Hostel, denn ich wollte den Weg zur Haltestelle ablaufen und einen Bäcker finden, damit ich morgen nicht suchen muss. Leider fand ich auf dem Weg zur Haltestelle "Quellenplatz" weder ein Café noch einen Bäcker, der vor 7 Uhr aufmacht. In dem Viertel welches auch als "Sonnwendviertel" genannt wird und im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten liegt, kam ich mir wie in der Türkei vor. Überall Dönerläden, Shishabars etc. Ich machte kehrt und beschloss zurück ins Hostel zu gehen. Dort trank und aß ich eine Kleinigkeit und suchte im Internet nach einem Alternativweg und eine Frühstücksmöglichkeit.

Auf dem Zimmer waren wir mittlerweile zu dritt. Eine weitere junge Frau, ich vermute aus Indien, kam hinzu. Wir unterhielten uns jedoch nicht, da sie gleich wieder fortging, ich meine Fotoausrüstung für morgen packte und früh schlafen ging.

1. Tag: Hamster und Sightseeing
Bereits um 5:20 Uhr klingelte mein Wecker, denn ich wollte pünktlich um 7 Uhr am Zentralfriedhof sein. Ich zog mich an, nahm meinen gepackten Fotorucksack und ging zum Hauptbahnhof. Dort hatten zum Glück schon einige Bäcker geöffnet, sodass ich mir mein Frühstück kaufen konnte. Anschließend besorgte ich mir für 8 Euro ein Tagesticket und fuhr zuerst mit Bus und Straßenbahn zum Zentralfriedhof. 

Am 3. Tor stieg ich aus und lief zielstrebig zu einem Platz, der mir für die Hamster empfohlen wurde. Ich machte mich bereit und wartete. Doch die erste halbe Stunde passierte nichts. Dann stießen zwei weitere Fotografen dazu. Da die Wiese noch nass war und keine Sonne schien, mussten wir uns noch eine ganze Weile in Geduld üben. Nach und nach versammelten sich noch weitere Fotografen. Dann, endlich der erste Hamster erschien. Es war so goldig, sie zu sehen. Feldhamster stehen auf der Liste der bedrohten Tiere. Sie in freier Wildbahn beobachten zu können ist einfach toll. Nach und nach ließen sich noch drei weitere Hamster blicken. Einige waren so zutraulich, dass sie ganz nah an uns herankamen. So konnte ich einige tolle Aufnahmen machen und war für das Erste treffen mit diesen Wühlern sehr zufrieden.

Gegen 12 Uhr packte ich dann meine Sachen und fuhr zurück ins Hostel. Dort zog ich mich um, sicherte die Fotos auf meine externe Festplatte und verließ das Hostel in Richtung U-Bahn. Ich stieg in die U1 und fuhr zum Naschmarkt. Dort zu fotografieren war für mich eine große Freude, denn auf Märken gibt es so viele verschiedene Situationen und interessante Menschen.

Am Ende des Naschmarktes gibt es einen richtig schönen Flohmarkt. Ein älterer Herr war total happy, dass ich fragte, ob ich ihn fotografieren dürfte. 

Zu Fuß machte ich mich auf zur Karlskirche und hinüber in den 1. Bezirk.

Dort schlenderte ich durch die Gassen, kam unter anderem an der Wiener Staatsoper, dem Stephansdom, weiteren Märkten und Plätzen vorbei. Als ich mich im "kleinen Café" niederlassen wollte, war leider nichts mehr frei sodass ich weiterging, durch den Volkskarten und am Rathaus vorbei.

Ich beschloss, mit der Straßenbahn zum "Yppenplatz" mit seinem Bauernmarkt zu fahren. Dort dachte ich zuerst, dass ich erneut in der Türkei gelandet bin, denn der Markt war anfangs wirklich wieder sehr orientalisch. Doch am Ende, am Ypennplatz angekommen, begann erst der Bauernmarkt. Man war jedoch leider am Abbauen. Und ringsum viele kleine Bars und Cafés. Das Viertel erinnerte mich sehr an Kreuzberg in Berlin. 

Nach knapp 20.000 Schritte setze ich mich in ein kleines Café, trank eine Limo und beobachte das Treiben.

Am Abend traf ich mich hier auch mit Klaus, einem waschechten Wiener. Ihn kenne ich seit meiner Hotelzeit aus Stuttgart. Eine tolle Freundschaft ist über die Jahre entstanden. Wir aßen gemeinsam zu Abend, genossen den Abend und er gab mir noch viele Tipps für die kommenden Tage. 

Anschließend bekam ich noch eine private Stadtrundfahrt inkl. Shuttelservice bis vors Hostel.
Erschöpft und müde fiel ich ins Bett.

2. Tag: Architektur und Sightseeing

Heute frühstückte ich im Hostel. Nachdem ich mich gestärkt hatte, nahm ich meinen Rucksack und steuerte direkt hier im Viertel die U-Bahn an. Mit der U1 fuhr ich zum Praterstern. Ich spazierte zum berühmten alten Prater.

Vormittgas ist nicht allzu viel los. Ich hielt mich nicht lange auf und fuhr weiter zur Station "Donauinsel". Hier hatte man einen schönen Blick auf den Fluss. Ich ging hinüber zur anderen Donauseite und steuerte die "Donau City" mit seinem gigantischen Wolkenkratzer "DC Tower" an. Leider war auch sehr viel Baustelle dort, sodass ich gar nicht so richtig an den Tower heran kam, um aus einem passenden Blickwinkel zu fotografieren. Schade.

Ich schlenderte noch etwas umher. Die Donau City ist ein ab 1996 neu errichteter Stadtteil im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Sie wird durch zahlreiche Hochhäuser geprägt. Wenn nicht so viel Baustellen wären, hätte man sich hier fotografisch austoben können.

Also fuhr ich zurück zum "Schwedenplatz". Es waren es von dort nur ein paar Schritte in die griechische Straße. Sie ist klein aber fein. Auf jeden Fall empfehlenswert.

Anschließen wollte ich ins "Café Prückel", welches mir Klaus gestern empfohlen hatte. Dort war viel los. Ich wartetet über 10 Minuten, doch es kam niemand, sodass ich beschloss mich ohne Kuchen und Kaffee auf den Weg zu den Hunderwasserhäsuern zu machen.

Mir wurde schon im Vorfeld gesagt, dass es sich nicht lohnen würde, zumindest, wenn man sie fotografieren wollte. Und so blieb die große Enttäuschung auch au. Denn es waren viel zu viele Menschen dort und ich konnte auch keine gute Perspektive finden. Ich denke, die Postkartenbilder sind aus den Häusern gegenüber fotografiert, was für mich nicht möglich war.

Ich ging noch etwas am Donaukanal entlang, bis ich mich in eine Straßenbahn setze und wieder in Richtung "Karlskirche" fuhr. Dort stieg ich aus und suchte ein spezielles Café, welches zu den Insidertipps gehörte. Ich fand es schnell. Das "Café Phil" https://www.phil.love/%20%20%20in%20working%20progress ist in einem Buchladen integriert und sehr gemütlich.

Nach meiner Kaffeepause machte ich mich auf den Weg zum "Museumsquartier", welches mir ebenfalls Klaus empfohlen hatte. Doch auch hier waren einfach zu viele Menschen, sodass ich mich in Richtung "Schloss Belvedere" aufmachte.

Dort spazierte ich durch die Anlage, bevor ich zurück ins Hostel fuhr. Ich überlegte, was ich mit dem restlichen Nachmittag anfangen könnte und entschied mich, mit der Straßenbahn wieder zu den Hamstern zu fahren. Als ich auf der Wiese im Zentralfriedhof ankam, war zum Glück nicht viel los und ich entdeckte auch gleich einen Hamster. Er leider mich auch und verschwand. Ich setzte mich an eine andere Stelle und wartete. Und tatsächlich drei weitere kamen immer wieder heraus und waren sehr aktiv und fleißig bei der Futtersuche. Einer war mal wieder sehr neugierig und kam bis zu meinem Stativ und meine Kamera. Als das Licht richtig gut wurde, musste ich allerdings aufbrechen, denn ich hatte keine Lust, die Nacht auf dem Zentralfriedhof zu verbringen, da dieser um 19 Uhr schließt.

Mein Magen knurrte, aber meine Füße taten nach knapp 26.000 Schritten so weh, dass ich im Hostel etwas aß und an der Bar den Abend ausklingen ließ.

Abreise

Bevor ich wieder zurück nach München fuhr, zog es mich nach dem Frühstück erneut zum Zentralfriedhof. Leider waren die Hamster nicht sehr aktiv, sie ließen sich zwar blicken, aber nur kurz. Also spazierte ich ein wenig über den Friedhof und kam an den Ehrengräbern von Udo Jürgens, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert vorbei. Außerdem leben hier viele Rehe und junge Rehböcke, auf die ich teilweise traf. Sie saßen seelenruhig zwischen den Gräbern oder spazierten an den Menschen vorbei.

Gegen Mittag fuhr ich zurück ins Hostel, holte mein Gepäck aus dem Spind, zog mich um und ging in Richtung Bahnhof. Da ich jedoch noch etwas über zwei Stunden Zeit hatte, aß ich noch zu Mittag.

Der Zug kam pünktlich, war aber auch rappelvoll. Zum Glück fand ich auch ohne Reservierung noch einen Platz, würde aber jedem empfehlen in Zukunft sich eine Sitzplatzreservierung zu buchen. Die österreichische Bahn überraschte mich, denn wir kamen 5 Minuten früher am Hauptbahnhof München an als geplant. Da kann sich die deutsche Bahn eine große Scheibe von abschneiden.