City trip - Neapel und die Amalfiküste 05/2024

29.05.2024

Vorwort:

Kommenden Mittwoch werde ich wieder ins Flugzeug steigen und in Richtung Süden fliegen. Genauer gesagt nach Neapel in die Hauptstadt der Region Kampanien mit seiner wunderschönen Amalfi Küste.

Mein letzter Besuch in "Bella Italia" liegt schon eine ganze Weile zurück, doch ich vergesse nicht, wie einzigartig das italienische Essen schmeckt. Pizza, Pasta, süßes Gebäck, leckeres Eis oder einfach nur einen italienischen Espresso in einem Straßencafé genießen, darauf freue ich mich besonders. Aber ebenso liebe ich die Leichtigkeit, mit der sich die Italiener von ihrem Temperament treiben lassen.

Es gibt Italien, und es gibt Neapel, so wurde mir gesagt. Hat die süditalienische Stadt ihren eigenen Charakter und ist eine eigene Welt?

Neapel ist bekannt für seine Geschichte, die zurück bis ins antike Griechenland und Spanien führt. Aber auch die bunte, lebhafte Amalfi Küste reizt mich fotografgisch schon seit Jahren.

Wer mich kennt weiß, dass ich natürlich ohne Tauchen nicht kann und so werde ich im "Golf von Neapel" auch hinabtauchen und wer weiß, was ich dort alles entdecken werde. Denn jeder Tauchspot ist einzigartig und faszinierend zugleich. Ich habe gelesen, dass es dort unten auch geschichtliche Kunstwerke geben soll. Ich bin gespannt.

Anreise

Nach Feierabend schnappte ich mir meinen Koffer und den Fotorucksack, ging zum Bahnhof und fuhr mit der S-Bahn zum Flughafen. Dort gab ich meinen Koffer auf und begab mich zur Sicherheitskontrolle. Alles lief problemlos und so kam ich ohne Stress an meinem Gate an.

Das Boarding begann auch pünktlich. Doch der Flieger war ausgebucht und so sollte man sein Handgepäck aufgeben oder auch unter den Sitzen verstauen. Da es etwas langsam zuging machte der Pilot eine Durchsage, dass wir uns etwas beeilen müssten, da der Flughafen in Neapel um 23 Uhr schließen würde und unsere Ankunftszeit, falls wir pünktlich starten würden, um 22:50 Uhr wäre. Alle machten mit und so starteten wir 3 Minuten früher als geplant. Das hatte ich auch noch nie erlebt mit der Lufthansa.

So flogen wir über Österreich und die Alpen in Richtung Italien. Ich schaute immer wieder aus dem Fenster, um den aktuell aktiven Vulkan "Vesuv" zu sehen, doch außer Lichter von Städten und Straßen leuchtete nichts. Wir setzen bereits um 22:25 Uhr auf. Der Pilot hatte richtig Gas gegeben!

Nachdem ich mein Koffer geholt hatte suchte ich draußen den Shuttlebus der in die City fährt und fand die Haltestelle schnell. Das Ticket kaufte ich direkt beim Fahrer, für 5€.

Die Fahrt zum Hauptbahnhof betrug knapp eine Viertelstunde. Von dort hatte ich es noch fünf Minuten bis zu meiner Unterkunft "Anna's Family" https://bnbhotelnapoli.com/annas-family-beb-napoli-centro/. Auf Italienisch erklärte mir ein älterer Herr alles, und ich musste mich in eine Uhrzeitenliste zum Frühstück eintragen. Leider war bis 8:30 Uhr schon alles voll, sodass ich nun ausschlafen und gemütlich in meinen ersten Tag starten werde.

    1. Tag Neapel

    Zum Frühstück wurde ich sehr freundlich begrüßt. Das Buffet war einfach, aber völlig ausreichend. Selbstgemachte Kuchen, Croissants, etwas Brot, Wurst, Käse, Obst und Müsli. Dazu natürlich einen italienischen Kaffee.

    Gestärkt verließ ich die Unterkunft und schlenderte die Straßen entlang. Am "Piazza Nolana" war ein Floh- und Lebensmittelmarkt. Das gefiel mir natürlich und ich beobachte die Italiener beim Feilschen.

    In Neapel gibt es viele Graffiti Kunstwerke, ein ganz berühmtes vom bekannten Banksy fand ich auch: "Madonna mit der Pistole". Jedoch war es hinter einem Glas eingerahmt und somit geschützt.

    Ich spazierte weiter durch das Viertel "Centro Storico" und auf dem Weg ins Viertel "Dante", kam ich auch bei den beiden Straßen "Spaccanaploi", wörtlich "Riss von Neapel" und an der Krippenstraße "Via San Gregory Armen" vorbei. Hier kann man den Krippenbauern zuschauen oder Figuren kaufen. Ein Stück dahinter konnte ich auch das Treiben des historischen Marktes "Mercato di Porta Solana" miterleben.

    Neapel ist natürlich auch für seine ganzen "Piazzen" bekannt. Auf dem "Piazza Dante" mit seinem "Port' Alba" liegt der inoffizielle Eingang zum "Centro Storico". Der Torbogen wurde 1625 erbaut und war früher mit drei Wappen verziert. Er ist sehr belebt und ich habe mir sagen lassen, dass dort abends die Hölle los sei. Dort wollte ich mir eigentlich auch noch die Metrostation ansehen, da sie sehr empfehlen wird aber mir dafür extra ein Ticket kaufen wollte ich auch nicht. Vielleicht fahre ich die Tage nochmal mit der italienischen Metro und steige dann dort einfach aus.

    Zu Fuß ging ich dann ins "Quartieri Spagnoli". Dieses Viertel aus dem 16. Jahrhundert wurde vom spanischen Vizekönig Pedro Alvarez de Toledo y Zuniga für seine Truppen gebaut. Es sieht auf den ersten Blick wie ein Armenviertel aus, ist aber eines der lebhafteren in der Stadt. Und dort war richtig viel los und ich fand viele Fotomotive.

    Gegen Mittag suchte ich mir einen kleinen Italiener und aß "Tomate-Mozzarella". Anschließend besuchte ich noch die "Galleria Umberto", die leider aktuell teilweise auch eine Baustelle ist. Nachmittags schlenderte ich einfach weiter durch die Gassen und Viertel und genoss das italienische Flair.

    Zurück in meiner Unterkunft, fragte ich eine Mitarbeiterin, welches Zugticket ich bräuchte, um verschiedene Orte an der Amalfiküste zu besuchen. Sie erklärte mir, dass ich nur zu zwei Orten mit dem Zug kommen würde, und anschließend mit dem Bus weiter muss, empfahl mir aber zum Hauptbahnhof zu gehen, mich dort zu informieren und die Abfahrtzeiten zu erfragen.

    Nach einer Pause nahm ich die Empfehlung an und machte mich auf zum Bahnhof. Bis ich dort den richtigen Schalter fand, verging etwas Zeit, denn der Hauptbahnhof ist sehr groß und es gibt verschiedene Firmen/ Anbieter, die für die verschiedenen Zugfahrten zuständig sind. Doch ich fand nach etwas nachfragen den richtigen, erkundigte mich, ließ mir den Fahrplan mitgeben und begab mich dann wieder ins italienische Getümmel. Im "Centro Storico" aß ich natürlich italienisch zu Abend und gönnte mir einen Limoncello Spritz.

    Morgen heißt es dann: Geschichte und Amalfiküste

    2. Tag Antikes Pompeji und etwas Amalfiküste

    Heute morgen konnte ich früher frühstücken, sodass ich bereits um 7:30 Uhr am Bahnhof war um mir mein Ticket nach Pompeji zu kaufen. Ich zahlte dafür etwa 3 €. Am Bahnsteig 1 fuhr der Zug pünktlich um 8:07 Uhr ab. Entlang der Küste, teilweise auch durch Tunneln tuckerte er, bis wir nach knapp 40 Minuten ankamen. Vom Bahnhof sind es wenige Minuten bis zum Eingang der ausgegrabenen Stadt. Doch die Tore waren noch verschlossen und öffneten erst um 9 Uhr. Ich zahlte 18 € und war eine der Ersten, sodass ich einige Plätze, unter anderem der das "Foro" (Forum), welcher früher der Hauptplatz Pompejis war, Häuser, Villen, Tempeln und Gassen der antiken Stadt für mich allein hatte, was perfekt für das Fotografieren war. Ich war fasziniert von der großen Stadt mit ihren riesigen Marmortempeln, Statuen und Villen und in was für einem grandiosen Zustand! Einfach nur zum Staunen. Leider waren das Amphitheater und weitere große Sehenswürdigkeiten mit Gerüsten eingesäumt, sodass es hiervon keine Fotos gibt.

    Als ich nach meinem Rundgang erneut am "Foro" vorbei kam, war dort die Hölle los. Ich kann euch nur raten, die Randbereiche zu erkunden und wirklich vor 9 Uhr bereits da zu sein, dann hat man teilweise Plätze für sich allein.

    Zurück am Bahnhof kaufte ich mir zwei weitere Zugtickets, nach Sorrent und zurück nach Neapel. Für beide zahlte ich 7,60 €. Die Fahrt nach Sorrent dauerte weitere 50 Minuten.

    Dort wollte ich eigentlich mit dem Bus weiter nach Postiano und Amalfi, doch daraus wurde nichts. Die Schlange am Bus und am Ticketschalter waren zu lang. Außerdem kam die Durchsage, dass alle Tickets für heute bereits verkauft waren. Mit ein paar anderen wollten wir uns ein Taxi nehmen, doch die verlangten pro Person 25€, anstatt knapp 2 € für das Busticket. Das war es mir nicht wert, weitere zwei Stunden im Auto zu sitzen und nicht zu wissen, wie und ob ich auch zurückkomme.

    So entschloss ich mich, Sorrent, die Stadt am Meer, die auch der Amalfiküste zugeordnet wird, aber zu 100% der Halbinsel "Sorrent" angehört zu erkunden.

    Die Altstadt ist schön, es gibt verschiedene kleine Gassen, aber leider auch viele Touristen. Mir fiel gleich auf, dass sich vieles um Zitronen dreht, egal ob Deco, Essen oder Getränke. Überall Zitronen. Leider fing es an zu regnen, doch ich nutze die Regenpause, um zu Mittag zu essen und bestellte mir "Spagetti alla "Merano" (Spagetti mit gebratener Zucchini und Käse). Und ich muss sagen: Es war ein Gaumenschmaus.

    Anschließend schlenderte ich etwas durch die kleinen Gassen, wollte auch hinunter an den Hafen, aber als ich die Aussicht sah, reichte mir das schon, denn es kamen wieder dunkle Regenwolken. So beschloss ich, noch ein paar Einkäufe zu tätigen, gönnte mir einen Cappuccino und checkte den Fahrplan. Zum Glück war ich rechtzeitig am Bahnhof, denn als der Zug losfuhr war er rappel voll. Deshalb auch hier mein Tipp: Seid 10 Minuten früher da, dann bekommt ihr auch noch einen Sitzplatz.

    Zurück in Neapel erkundigte ich mich für eine weitere Zugstrecke, da ich morgen zum Tauchen fahre und kaufte mir für morgen schon die Tickets. 1,80 € pro Fahrt.

    In meiner Unterkunft richtete ich die Tauchsachen, lud meine Fotos auf die externe Festplatte und entspannte etwas.

    Den Abend ließ ich wieder in einem italienischen Restaurant ausklingen.

    3. Tag Es kommt immer anders als man denkt

    Voller Vorfreude machte ich mich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg nach Pozzoli, das etwas nördlich an der Küste liegt. Man muss höllisch aufpassen, denn hier gibt es verschiedene Anbieter und verschiedene Tickets. Hinzu kommt, dass es mehrere Bahnhöfe am gleichen Ort gibt, Doch ich fand die Richtigen und fuhr so etwa 40 Minuten mit einmal umsteigen. An der Haltestelle "Arno Felice" stieg ich aus, marschierte noch 400 Meter durch den Ort, bis ich an der Tauchschule ankam, natürlich viel zu früh. Deshalb beschloss ich nebenan noch einen Cappuccino zu trinken und etwas das Meer zu genießen. Es war warm aber windig.

    Zurück an der Tauchschule https://www.centrosubcampiflegrei.it begrüßte man mich freundlich, und man zeigte mir, wo ich mich umziehen konnte. Anschließend gaben Sie mir einen Taucheranzug, mein Equipment, welches ich zusammen baute. Dann hieß es noch warten, auf die anderen Taucher und die Rückkehrer vom Vormittag. Doch etwa eine Dreiviertelstunde vor Tauchstart, fing es an zu regnen, was eigentlich kein Grund für einen Abbruch ist. Aber das Meer war unruhig sodass die Tauschschule beschloss den Tauchgang zum archäologische Unterwasserpark abzusagen. So fiel das Tauchen sprichwörtlich "ins Wasser". Ich akzeptierte es, war aber auch enttäuscht, denn der halbe Tag war somit schon futsch. Ich lief im Regen zurück zum Bahnhof, und fuhr zurück nach Neapel.

    Ich zog mir in der Unterkunft etwas Trockenes an, nahm meine Kamera und machte mich auf dem Weg zum Hafen. Ich wollte mich nach einem Auslug für morgen erkundigen und bereits die Tickets kaufen. Es waren nur zwei Stationen und ich fand schnell den Schalter. 40 € zahlte ich für die Hin- und Rückfahrt zur Insel "Procida".

    Anschließend schlenderte ich durchs Viertel "Quartieri Spangnoli".

    Als mein Magen sich bemerkbar machte, suchte ich mir eine Pizzeria. Natürlich gibt es hier an jeder Ecke eine, aber keine die mich ansprach. Irgendwann in einer kleinen Seitengasse stieß ich auf das Restaurant ""Ntretella" https://culinarybackstreets.com/cities-category/naples/2019/naples-pizzeria-ntretella/. Ich bestellte mir ein Glas Wein, Wasser und natürlich die bekannte "Pizza Napoli". Ich muss sagen, so eine leckere Pizza hatte ich noch nicht. Sie war einfach der Hammer. Nur 12 € zahlte ich für alles (auch das Besteck), obwohl die Pizzeria schon mehrmals mit dem Michelin Stern ausgezeichnet wurde.

    Gesättigt schlenderte ich noch durch weitere Gassen, bis ich wieder zum "Piazza Dante" kam. Dort wollte ich eigentlich noch einen "Limencello Spritz" trinken, doch ich fand kein gemütliches Plätzchen, sodass ich mich zu Fuß in Richtig Unterkunft machte. Auf dem Weg dorthin fand ich an einer kleinen Ecke dann doch noch einen frei Platz und ließ so den Abend ausklingen.

    4. Tag Procida, die bunte Perle im Golf von Neapel und das Nachtleben von Neapel

    Die Fähre legte pünktlich um 8:30 Uhr ab und fuhr in 35 Minuten durch den Golf von Neapel bis sie am Hafen von Procida anlegte.

    Die kleine Insel stand lange im Schatten von Capri und Ischia. Doch seit 2022 ist sie zur Kulturhauptstadt Italiens ernannt worden – als erste Insel überhaupt. Und ich merkte schnell wieso. Direkt am Hafen die ersten bunten kleinen Häuser, davor ein paar Fischerboote. Dazu Sonnenschein!

    Außerdem ist die Insel für seine Zitronen bekannt. Es gibt sie in Hülle und Fülle, große, kleine, süße, saure. Natürlich gab es auch viele Gerichte in allen Variationen mit der gelben Frucht.

    Ich schlenderte Richtung Zentrum und machte an einem kleinen Straßenkaffee halt, denn ich las "Coffee lemon". Ich fragte nach, wie er zubereitet wurde und als zwei junge Frauen es mir erklärten, bestellte ich für 2 € einen. Serviert wurde ein cremiger Espresso mit einer Zitronenscheibe und ein Glas Wasser. Man trinkt es ähnlich wie ein Tequila. Und ich war positiv überrascht, es schmeckte sehr gut.

    Zu Fuß bog ich nach rechts ab und spazierte die kleine "Hauptgasse" hinauf. Irgendwann bog ich links ab, bis ich an einem kleinen Platz ankam. Von hier hatte ich schon eine tolle Aussicht auf die Bucht, auf die gelbe Kirche und auch ringsum, überall kleine bunte Häuser. Aber ich hatte noch nicht genug und lief noch höher, bis ich zum ersten Aussichtspunkt "Belvedere Corricella" kam. Natürlich machte ich ein paar schöne Aufnahmen aus verschiednen Perspektiven. Als ich zufrieden war, ging es noch weiter nach oben zum zweiten Aussichtspunkt "Panoramica sulla Corricella". Und ja, das war mal eine Aussicht. Auf die Bucht, die kleinen Fischerboote und die bunte Häuserfront. Wie im Bilderbuch: wunderschön malerisch.

    Als ich meine Fotos im Kasten hatte, begab ich mich hinunter zur bunten Bucht "Marina di Corricella". Die Restaurants wurden gerade geöffnet. Touristen gab es um diese Uhrzeit zum Glück nur vereinzelte. Am anderen Ende stieg ich die Treppen hinauf und schlenderte durch das kleine Örtchen, bis ich bei der berühmten Patisserie "Antica Pasticceria Cascone" ankam und dort die süße Spezialität der Insel "Lingua di Procida" probierte. Das ist eine Süßspeise aus Blätterteig und einer Zitronencreme. Ich kann es nur weiterempfehlen, auch wenn es eine Kalorienbombe ist :-)

    Da das Örtchen nicht besonders groß ist, war ich schnell wieder an der Hafenpromenade. Als ich an einem kleinen "Take Away" Laden mit dem Namen "ilgazebo" https://www.instagram.com/ilgazeboprocida/?hl=de , vorbei kam, mußte ich erst einmal anhalten. In dem Laden wurde Zitronenpesto zum Verkauf angeboten. Maria Rosaria, die Frau vom Besitzer, erklärte mir auf Deutsch einiges über die Insel, die Pesto und weitere Gerichte. Sie empfahl mir auf jeden Fall einen Zitronensalat bei Ihr zu probieren. Da ich noch satt von der Süßspeise war, sagte ich zu ihr, dass ich später noch einmal vorbei komme und ihn probieren würde. Gesagt getan, nachdem ich erneut einen kleinen Rundgang durch das Örtchen machte, kam ich pünktlich zum Regen wieder zurück.

    Da es nur ein "Take Away" Laden ist, gab es nur zwei kleine Stehtisch mit Barhockern. Ich nahm Platz und Maria brachte mir den frisch zubereiteten Zitronensalat. Dieser besteht aus süßen Zitronen, Olivenöl, Knoblauch, Minze sowie Salz und Pfeffer. Auch hier Daumen hoch, es war umwerfend köstlich.

    Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile und als ich bezahlen wollte, meinte ihr Mann, dass ich eingeladen sei. Die ganze Crew war so freundlich und lieb, das es mir schwer fiel, zu gehen. Doch sie luden mich ein, wieder zukommen und machten mir das mit einem Kochkurs noch schmackhafter. Außerdem bekam ich noch ein paar Restauranttipps für heute Abend und morgen Mittag.

    Die Fähre fuhr erneut pünktlich ab. Trotz Regen und etwas Wellengang wurde mir nicht übel. Am Hafen von Neapel stieg ich in die Metro und fuhr zurück zu meiner Unterkunft.

    Hier legte ich eine kleine Pause ein, bevor ich den letzten Abend in Bella Italia und Neapel ausklingen lassen werde.

    5. Tag - Metro Sightseeing und Abreise
    Da mein Flug erst am frühen Abend wieder zurück nach München ging, nutzte ich den Vormittag und machte eine "Metro-Sightseeing"-Tour, denn die Kunst dort im Untergrund soll zu den schönsten Metros Europas gehören. Und teuer ist das U-Bahn fahren auch nicht.   1,50 € pro Strecke, oder für einen ganzen Tag 5,40 €.

    Zuerst stand natürlich die Metrohaltestelle "Garibaldi" auf dem Programm, da sie fast vor der Haustür meiner Unterkunft liegt. Der ganze Platz wurde nach Entwürfen des französischen Architekten Dominque Perrault entworfen. Dazu mussten sie die Piazza absenken und diesen tieferliegenden Teil dann mit kühlen Dachkonstruktionen überspannen, die an einen abstrakten Wald erinnert. Um zur Metro zu gelangen, fahren freihängende Rolltreppen über 30 Meter in die Tiefe. Man denkt, wo ist hier nur das Ende?

    Unten angekommen, bin ich mit der Linie 1 eine Station weiter gefahren und bei der Haltestelle "Duomo" ausgestiegen. Überall funkelte es farbenprächtige Rauten von den Wänden, man kam sich vor, wie in einer Disco, da sich die Farben ständig änderten. Das Highlight, eine Kuppel aus Cortenstahl und Glas, war leider außerhalb und eingezäunt.

    Also fuhr ich weiter zur nächsten Haltestelle "Universitá". Diese Unterwelt ist überwältigend poppig und knallig bunt, geschaffen von Karim Rashid, einem amerikanischen Designer. Der Bodenbelag ist mit feinen Linien und pulsierenden Endlosschleifen gestaltet. In den Stockwerken und Treppenaufgängen treffen grün auf pink oder blau auf orange. So eine bunte Haltestelle hatte ich noch nie zuvor gesehen.

    Nächster Stop war dann die "Metro Station "Municipio", die auch zum Hafen führt. Dort war alles sehr schlicht, aber auch irgendwie interessant.

    Doch dann, tauchte ich noch in die Unterwasserwelt ein, zumindest etwas, denn bei der Metro Station "Toledo" lief ich einen Gang entlang wo rechts und links Wasser auf Bildschirmen zu sehen war. Diese Haltestelle liegt tatsächlich unterhalb des Meeresspiegels. Doch der Rolltreppentunnel war gigantisch, kleine Kacheln an den Wänden, Muster von Wellen, eine Kunst, die ich so auch noch nie zuvor gesehen habe. Oben waren dann noch verschiedene Mosaikbilder an den Wänden. 

    Die letzte Station hieß dann "Dante". Hier waren ebenfalls Mosaikbilder an den Wänden und eine lange Wand mit Schuhen. 

    Eins muss ich lassen, die Metrowelt von Neapel ist wirklich einzigartig. Da die Sonne schien, entschied ich mich, noch etwas weiterzufahren, hinauf auf den Berg, um Neapel von oben zu sehen. Von dort hat man wirklich eine schöne Aussicht.

    Zurück lief ich durchs Viertel "Chiaia" und entdeckte eine kleine Villa mit zwei besonderen schönen Treppenaufgängen. Leider war hier das Fotografieren nur von unten erlaubt, doch ich fand ein paar schöne Perspektiven. 

    Bevor ich zurück in meine Unterkunft fuhr, um mein Gepäck abzuholen, genoss ich noch einen letzten Cappuccino und eine Pizza "Napoli". 

    Von Weiten sah ich schon eine ewig lange Menschenschlange an der Haltestelle des Airportshuttle. Doch die Taxifahrer wissen, wie sie Geld machen können. Sie holten sich die Menschen aus der Schlange, boten ihnen an, ebenfalls für 5 € zum Flughafen zu fahren, zum gleichen Preis, den eine Shuttlebusfahrt kostet. Ich schloss mich einer Sechsergruppe an und so fuhr ich mit dem Taxi gemütlich zum Flughafen.
    Nun heißt es Abschied nehmen vom wunderschönen Neapel!