en-Norwegen - Das Land des Polarlichts 02/2020
Norwegen ist ein Traumland, in das fast jeder einmal reisen möchte, wahrscheinlich nur nicht gerade im Winter bei Minustemperaturen und dem wenigem Tageslicht.
Ich wäre aber nicht ich, wenn ich nicht genau das machen würde.
Polarlichter, eine Schlittenfahrt mit Huskies oder Rentieren, eine Bootsfahrt durch die Fjorde, die bunten Städtchen - all das werde ich auf meiner kleinen Rundreise Ende Februar erleben. Das hoffe ich zumindest und mit meiner Olympus E-M5 Mark II festhalten.
Aber vor allem muss ich mir gut überlegen was ich mitnehme, denn es wird keine
Reise wie die letzten werde mit kurzer Shorts, Strand und warmer Sonne. Nein,
ich werde meine Skiklamotten, Ski-Unterwäsche, dicke Handschuhe, Schal und
Mütze einpacken müssen. Außerdem werde ich schauen müssen, welche meiner
Kameras die kalten Temperaturen aushalten. Und dann wird es Ende Februar in den hohen, kalten Norden gehen. Seid gespannt, was ich alles sehen, fotografieren und darüber berichten werde.
Anreise
Nachdem mich mein Nachbar zum Flughafen gebracht hatte, ich eingecheckt war, durchlief ich wie immer die Sicherheitszone. Und wieder zogen sie mich raus und untersuchten mich auf Sprengstoff. Langsam wird es echt zur Routine - an jedem Flughafen!
Der Flug war anfangs normal, doch als wir in Oslo landen wollten, kam eine heftige Windböe und es wackelte heftig. Der Pilot brachte das Flugzeug aber sicher zu Boden.
Ich stieg in den nächsten Flieger und wir hoben ab in Richtung Bergen. Und endlich sah ich auch etwas Schnee und Berge. Allerdings machte mir der zweite Flug wirklich zu schaffen. Das Flugzeug wackelte nur so hin und her und ich kämpfe, mich nicht übergeben zu müssen. Nach der Landung war ich heilfroh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Ich holte mein Rucksack und erkundigte mich, wie man am besten und vor allem am günstigen in die Stadt kommt. Ein netter Norweger half mir beim Kauf der Fahrkarte und erklärte mir den Weg. Endhaltestelle! Das sollte ich schaffen. Von dort aus war es ein Klacks zu meinem Hostel. Es lag direkt in der Fußgängerzone. Nebenan war auch gleich ein Italiener, wo ich zu Abend aß. Mein Verdauungsspaziergang machte ich in Richtung Hafen. Leider fing es an zu regnen. Ein paar Fotos machte ich trotzdem und lief dann zurück zum Hostel.
Morgen werde ich die Stadt zu Fuß und ausgiebig erkundigen.
1. Tag - Bergen
Die Nacht war gut. In dem Vierbettzimmer, waren nur eine Spanierin und ich untergebracht. Als ich gegen halb neun aufstand, war sie schon fort und so hatte ich das ganze Zimmer für mich alleine. Ich stand gemütlich auf, holte mir mein mageres Frühstück an der Rezeption (da es keinen Speisesaal gibt) und aß es in meinem Zimmer.
Halb gestärkt und ohne Kaffee zog ich los. Anfangs war noch alles grau, aber trocken, doch im "Havenviertel Brygge" fing es an zu regnen.
Ich zog die Kapuze über und lief weiter bis zum "Skuteviken". Hier konnte ich einige große Schiffe begutachten, durch den Park gehen bis zum düsteren "Rosenkranztarnet". Der wuchtige Wehrturm stand halb eingebettet von Baugerüsten auf einer grünen Wiese.
Ich kehrte um und lief durch die kleinen Gassen in Richtung "Floyen", dem größten Berg in Bergen.
Es gab zwei Möglichkeiten: Mit der Kabelbahn nach oben oder zu Fuß. Ich entschied mich den 4,5 km langen Fußweg nach oben. Teilweise war es richtig steil und es zog sich immer mehr zu.
Als ich nach gut einer Stunde oben ankam, wurde ich mit einem heftigen Schneeschauer überrascht. Mir wurde es so kalt, dass ich mir dort im Restaurant erst einmal zwei Waffeln und einen warmen Kaffee bestellen und mich aufwärmen musste.
Als es zu schneinen aufhörte, kämpfte sich die Sonne durch die Wolken und ich hatte einen phantastischen Blick auf Bergen. Ich genoss das Panorama und die Sonnenstrahlen.
Anschließend wanderte ich noch zu einem See und durch den Trollwald ;-)
Bei strahlendem Sonnenschein machte ich mich dann auf den Weg nach unten, suchte mir dazu aber eine andere Route aus, die durch den Wald und das Villenviertel zurück zur Talstation führte.
Durch kleine Gassen gelangte ich dann zum "Lille Lungegardsvann". Ich setzte mich auf eine Bank, genoss die Sonne und legte meine Füße hoch, denn am linken Fuß hatte ich mir gleich bei der ersten Bergtour eine Blase geholt.
Am späten Nachmittag chillte ich etwas in meinem Zimmer, packte zusammen, bevor ich am Abend mit Stativ und Kamera nochmal loszog. All zu spät wurde es aber nicht, denn morgen geht es früh los,zu weiteren Fjorden und ins schöne "Flamsdalen".
2. Tag - Durch die Fjorde
Die zweite Nacht hatte ich das Zimmer immer noch für mich alleine. So konnte ich mich morgens gemütlich fertig machen und gegen halb acht zum Bahnhof laufen. Von hier fuhr ich mit der Bergbahn bis nach Voss. Die Natur, die Landschaft, entlang den Fjorden und Bergen ist ein Traum. Außerdem wurde es immer weißer.
In Voss schneite es bereits richtig stark. Ich stieg in den Bus um, der mich nach Gudvangen Kai, an der Spitze des Nærøyfjord brachte. Hier konnte man schon erahnen, wie schön die Bootsfahrt werden würde. Umringt von hohen Bergen, mit leichtem Schneefall und das Wasser - so hatte ich mir Norwegen vorgestellt.
Die zweistündige Fjordfahrt führte entlang des Nærøs- und des Aurlandsfjord nach Flåm. Und das Wetter machte auch mit. Die Sonne kämpfte sich durch und wir hatten plötzlich Bilderbuchwetter. Der Nærøyfjord ist der schmalste Fjordkanal in Europa und auf der Liste des UNESCO-Welterbes.
In Flåm angekommen, suchte ich mein Hotel, das direkt am Fjord liegt und checkte ein. Ich war so fertig müde, dass ich erst einmal einschlief. Gegen Spätnachmittag machte ich mich dann aber noch auf den Weg zum Brekkefossen Wasserfall. Oben angekommen hatte ich eine tolle Panoramasicht auf Flåm und das Aurland.
Das Dorf Flåm ist Norwegens einziger Ort mit Zugverbindung, der an einem Fjord liegt; dort trifft die Flåmbahn auf den Aurlandsjord, einen Seitenarm des Sognefjords. Das Dorf ist von steilen Berghängen, Wasserfällen und tiefen Tälern umgeben. Ein perfekter Ort, um die Natur zu genießen.
Allerdings merkte ich, wie teuer es hier in Norwegen ist: Eine 0,5 Liter Wasserflasche, eine 0,5 Liter Fanta und zwei Schokoriegel, zusammen fast 10 Euro. Aber da ich sonst kaum Ausgaben habe, klappt das mit dem Essen gehen ganz gut. Bei TripAdvisor suche ich immer nach günstigen, aber guten Lokalen.
Morgen werde ich dann mit der Flåmbahn nach Myrdal und weiter nach Oslo reisen.
3. Tag - Auf nach Oslo
Nach einem superleckeren norwegischen Frühstück mit selbstgebackenem Brot, sowie selbstgemachter Marmelade, frischem Obst, Müsli und warmen Kaffee konnte ich gestärkt die Weiterreise antreten. Pünktlich war ich am kleinen Bahnhof und freute mich auf die Fahrt mit der Flambahn.
Sie wird als eine der schönsten Zugstrecken auf der Welt bezeichnet und ist eine der führenden touristischen Attraktionen in Norwegen. Der Zug fährt vom Ende des Aurlandsfjords, einem Seitenarm des Sognefjords, hinauf ins Hochgebirge zur Bahnstation Myrdal. Die Fahrt zeigt die schönsten Seiten der atemberaubenden Landschaft Westnorwegens.
Aber daraus wurde nichts. Die Strecke war gesperrt, wegen einer Schneelawine und die Elektrizität war außer Funktion. Somit musste ich mit dem Bus bis Gol fahren. Der Bus fuhr unter anderem durch den längsten europäischen Tunnel, der 25 km lang ist und wir passierten einige Schneegebiete hoch oben auf den Bergen.
In Gol mussten wir Fahrgäste dann 20 Minuten warten, bevor der Zug einfuhr und es uns weiter Richtung Oslo brachte.
Dort angekommen, suchte ich mein Hostel, dass zwischen dem Hafen und der Fußgängerzone liegt. Ich lud mein Gepäck ab und machte mich auf den Weg, die Stadt zu erkundigen. Aber es war grau und sehr kalt, dazu wehte ein starker Wind. Vielleicht fand ich deshalb die Stadt bis jetzt noch nicht so toll.
Auf dem Rückweg suchte ich ein bezahlbares Restaurant und fand eine kleine Pizzeria in einer Seitenstraße. Anschließend ging ich nochmal zum Hafen, fotografierte etwas und kehrte zurück zum Hostel.
Mal schauen was der morgige Tag bringt und ob ich dann Oslo ein paar schöne Seiten abgewinnen kann.
4. Tag - Sightseeingtour durch Oslo
Bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein machte ich mich - gestärkt nach dem Frühstück - auf den Weg zur Metro.
Am Fahrscheinautomaten bekam ich Hilfe von einer jungen Dame und einem älteren Herrn. Sie rieten mir zu einer Tageskarte, nachdem ich Ihnen erzählte, was ich heute vorhätte. Ich befolgte ihren Rat und fuhr Richtung Norden bis zur Endstation. Von dort aus hatte ich eine tolle Sicht auf Oslo. Leider stand aber die Sonne falsch, sodass ich kein schönes Bild machen konnte. Einen weiteren Rat des älteren Herrn befolgte ich ebenfalls und lief durch den Wald aber auch teilweise an der Straße hinunter Richtung Skisprungschanze bzw. dem Sportgebiet "Holmenkollen".
Durch Zufall stand ein Tor offen, dass mir den Weg zur großen Schanze frei machte. So konnte ich ohne Kosten und Mühe ganz hoch auf die Schanze steigen. Von dort machte ich natürlich ein paar Fotos und konnte einem jungen Springer beim Springen zusehen.
Weiter in Richtung Metrohaltestelle kam ich auch noch am Biathlonstadion und einer weiteren Schanze vorbei. Das ist schon beeindruckend, wie groß und wie hoch das Ganze dort ist. So was kennt man ja nur aus dem Fernsehen. Schade, dass fast kein Schnee lag. Überall wo es nötig war, wurde es aus den Schneekanonen künstlicher Schnee erzeugt.
Nächste Station war dann der "Vigeland Sculpture Park". Da es eigentlich Winter ist, war der Park natürlich relativ kahl, aber die Skulpturen sind teilweise schon sehr beeindruckend.
Mit der Tram fuhr ich dann anschließend in das neue, angesagte "In Viertel" - dem "Günerlokka". Ich fand es aber nur grausam. Überall Baustellen, fast Totenstille, nur ein paar kleine Kaffees und individuelle Läden.
Kein Graffiti an den Wänden, keine jungen Leute. Was daran "In" sein soll, habe zumindest ich nicht verstanden. Mit Stadtkarte und etwas Orientierungssinn gelangte ich zurück in der Innenstadt. Dabei kam ich an dem Memory Denkmal "22. July" vorbei.
Als ich auf die Uhr schaute war es noch nicht einmal 15 Uhr. Ich entschied mich, weiter in Richtung Hafen und "Operahouse" zu laufen. An der Promenade konnte ich es gut aushalten, mit dem perfekten Wetter war es richtig toll. Ich dachte mir, hier muss ich am Abend nochmal zum Fotografieren zurück und machte mich auf dem Weg ins Hostel.
Dort angekommen, packte ich schon einmal alles zusammen, da ich morgen sehr früh los in Richtung Flughafen muss. Aber nicht, dass ihr denkt, meine kleine Rundreise ist zu Ende. Morgen geht's endlich in den hohen, noch kälteren Norden, wo ich hoffentlich Schnee und Polarlichter sehen werde.
Als ich nach meinem Abendspaziergang zurückkam, erzählte mir ein Mädchen, dass bei mir im Zimmer ist, dass die Flambahn seit heute wieder fährt. Ärgerlich, ich habe es tatsächlich um einen Tag verpasst.
Allerdings kam ich nach meiner Sightseeingtour durch Oslo zu dem Entschluss, dass mir die Stadt, bis auf den Hafen, überhaupt nicht gefällt.
5. Tag - Auf in den hohen Norden
Ohne gefrühstückt zu haben lief ich mit meinem Gepäck zum Bahnhof und fuhr mit dem Zug zum Flughafen. Von dort flog ich dann zwei Stunden weiter in den hohen Norden. Und als ich aus dem Fenster schaute, dachte ich mir: Genau so habe ich mir Norwegen vorgestellt. Viele, kleine Inseln, Berge, Schnee- und dazu perfektes Wetter: Sonnenschein und blauer Himmel.
Als ich in Tromsø - auch Paris des Nordens genannt - ankam, verliebte ich mich gleich in diese kleine Stadt. Die Holzhäuser, die Berge, der Schnee, Wasser, Schiffe und viele nette Leute - alles das gefiel mir. Anstatt dass ich mich ausruhte, obwohl mein dickes Knie und meine Blase am Fuß weh taten, machte ich mich gleich auf eine Erkundungstour.
Tromsø, die arktische Stadt, die nördlichste Universitätsstadt der Welt und die größte Stadt in den nordischen Ländern nördlich des Polarkreises. Die Stadt liegt zwischen den schroffen Bergen der Lyngen- Alpen und vereint wilde Landschaft mit urbanem Lebensstil. Und das konnte ich hier auch spüren, sehen und genießen.
Am Nachmittag kehrte ich in ein kleines, nettes Lokal ein. Aber ich merkte schnell, dass die Preise hier oben noch wahnsinniger sind als sonst in Norwegen.
Aber es lohnt sich! Ich möchte hier am liebsten gar nicht mehr weg.
Am Abend machte ich wie immer einen Spaziergang und plötzlich war ich live im norwegischen Nachrichtenfernsehen. Ein Moderator war live auf Sendung über den CORONA-Virus und als Tourist und Deutsche haben Sie mir einfach ein paar Fragen gestellt. War ganz lustig, auch wenn ich nur die Hälfte verstand. Anschließend luden sie mich noch ein, mit in die Studios zu kommen und mit Ihnen einen Kaffee zu trinken.
Später schlenderte ich am Hafen entlang und traf auf drei Deutsche, die vorher schon am Nordkap waren und alle mit einer Olympus-Kamera fotografieren. Von Ihnen holte ich mir ein paar Tipps und versuchte diese umzusetzen. Außerdem sagte meine App, dass die Wahrscheinlichkeit heute Nordlichter zu sehen, sehr groß ist. Ich beschloss, meine Akkus zu laden, die Kamera bereits richtig einzustellen und abzuwarten, ob ich Glück haben werde. Das Ergebnis werdet ihr dann morgen erfahren.
6. Tag - Auf ins Abenteuerwochenende
Das Wochenende lies ich entspannt angehen, schlief aus, genoss das reichhaltige Frühstücksbuffet und machte mich dann zu Fuß auf den Weg zur anderen Seite von Tromsø. Ich lief über die Brücke, an der Eiskapelle vorbei bis zur "cable car station".
Fjellheisen Tromsø ist eine Luftseilbahn in Tromsø vom Stadtteil Hungeren auf den Hausberg Storsteinen.
Damit machte ich mich auf die 747 m lange Fahrt. Oben angekommen, auf 359 Meter Höhe, blies mir der Wind nur so um die Ohren. Ich wurde sogar von einer Windböe erfasst und paar Meter zu Seite geblasen. Ich hatte wirklich zu kämpfen, auch mit der Kälte, die ich unterschätzt hatte. Aber es lohnte sich, denn die Aussicht auf Tromsø war unglaublich. Bevor ich wieder herunterfuhr, trank ich meinen mitgenommenen, warmen Tee und aß meine belegte Semmel.
Zurück im "Sentrum" fuhr ich mit dem Bus zum Hotel zurück und wärmte mich auf. Dann packte ich meine Sachen und brach am frühen Abend mit zwei Pärchen (aus Spanien und England) zu einem besonderen Ausflug auf.
Nach einem kurzen Bustransfer vom Stadtzentrum aus kamen wir im Auoracamp an und wurden dort herzlich begrüßt. Uns wurden warme Overalls und Winterstiefel übergeben, der Übernachtungsplatz, ein Sami-Zelt (Lavvu), gezeigt und anschließend begrüßten uns hunderte von Alaska-Husksy.
Das Lavvu war für viele Generationen eine traditionelle Übernachtungsmöglichkeit der Samen.
Auf dieser Farm leben über 300 verschiedene Huskys. Wir streichelten Sie und bekamen über sie einiges erklärt. Später versammelten wir uns am Lagerfeuer, tranken heiße Schokolade, grillten Marshmallows und Steffi, unser Guide, erzählte uns einiges über die Nordlichter. Natürlich durfte der Blick nach oben nicht fehlen, aber außer Wolken und eine Sternschnuppe sahen wir nichts. Deshalb ging es gegen 21 Uhr zum Abendessen, wo uns ein traditionelles samisches Gericht serviert wurde.
Lange hielten wir es aber nicht im Zelt aus, denn wir wollten unbedingt die Nordlichter sehen. Die Chancen standen aber nicht gerade gut. Der Himmel war zu stark bewölkt. Irgendwann meinte Steffi, da ist eins, und wir guckten alle nur und riefen: "Wo"? Sie zeigte mit ihrem Handy wo es war und es wurde minimal stärker, sodass ich blind in den Himmel fotografierte. Und tatsächlich ich hatte etwas "grünes auf meinem Foto". Leider etwas verschwommen. Doch das war es dann auch. Schade, denn mit dem bloßen Auge war es gar nicht zu sehen und das eine Foto ist ja nicht wirklich brauchbar, geschweige für einen Fotowettbewerb verwendbar. Die zwei Pärchen begaben sich gegen 23 Uhr ins Zelt, ich hielt noch bis Mitternacht durch, aber da die Auora-App nichts Positives anzeigte, das Wetter sich nicht verbesserte, beschloss ich, mich auch schlafen zu legen.
7. Tag - Die besondere Schlittenfahrt
Ausschlafen war Fehlanzeige. Unser Wecker waren die Huskys. Um kurz nach 7 Uhr bellten sie gemeinsam im Chor. Frühstück gab es auch, am Feuer. Draußen schneite es in dicken Flocken.
Um 9 Uhr war dann Treffpunkt mit neuen Ankömmlingen. Die "Fahrer" und die "Beifahrer" wurden aufgeteilt und eingewiesen. Dann hieß es endlich: "Auf geht's zur Schlittenfahrt der besonderen Art". Es standen acht Schlitten bereit. Vor jedem jeweils fünf Huskys. Meine waren schon so aufgedreht, dass sie es kaum erwarten konnten, loszuspringen. Und das taten sie auch wortwörtlich, als sie losgelassen wurde. Es gab einen Ruck und der Schlitten mit mir zog einfach los. Dabei sollte ich eigentlich warten, bis alle startklar waren, denn die anderen Schlitten mussten sich immer zwei Personen teilen. Nur ich fuhr alleine. Mein Gespann war dadurch leichter und die Hunde hatten leichtes Spiel, zumindest am Anfang. Als ich es dann mit dem Bremsen konnte, hatte ich die fünf Schlawiner im Griff. Die Fahrt dauerte ca. 50 Minuten und sie ging über schneeweiße Flächen und durch kleine Wälder.
Als wir zurück auf der Husky Farm ankamen, spielte ich noch eine Weile mit den Hunden, bevor es zum Abschluss ein warmes Mittagessen, ("Bidos", Rentierfleisch mit Gemüse"), gefolgt von Kaffee und hausgemachten Kuchen im Lavvu serviert wurde.
Danach hieß es Abschied nehmen und wir fuhren zurück nach Tromsø. Ich checkte wieder ins Hotel ein, nahm zuerst eine heiße Dusche und legte mich etwas hin.
Am späten Nachmittag machte ich noch einen kleinen Spaziergang durchs Örtchen. Am Abend hieß es dann packen, denn morgen geht es zurück nach Deutschland.
Mit der Hoffnung, trotz bedeckten Himmels doch noch einmal die Nordlichter zu sehen, werde ich mich bei Dunkelheit erneut auf dem Weg zum Hafen machen.
Abreise
Um 3 Uhr nachts klingelte mein Wecker, wegen der Nordlichter. Die App sagte, dass hier die Wahrscheinlichkeit groß wäre, welche zu sehen. Und es stimmte, der Himmel war klar. ich zog mich an, schnappte mir meine Kamera und das Stativ und lief zum Hafen runter. Es hatte ca. -6 Grad. Nach einer halben Stunde packte ich aber wieder alles zusammen, denn außer die Lichter der Stadt und die Sterne sah ich nichts, leider.
Bei strahlendem Sonnenschein und blauen Himmel, verließ ich gegen 10 Uhr den schönen Norden in Richtung München.
Meine kleine Rundreise durch Norwegen war traumhaft schön. Auch wenn es mit den Rentieren, den Nordlichtern und neuen Wettbewerbfotos nicht geklappt hat, war es eine tolle Reise, mit vielen neuen Eindrücken und einem wunderschönen Land, das ich jedem nur empfehlen kann. Und vielleicht, verschlägt es mich ja irgendwann wieder in den hohen Norden, denn die Hoffnung stirbt zuletzt, die tanzenden Lichter am Himmel doch noch bestaunen zu können.
Danke an der Mithilfe der Organisation an Authentic Scandinavia AS - Reiseveranstalter.