en-Mexiko- Das Land der Vielseitigkeit 2021/2022

11/12/2021

Vorspann:

Wer mich kennt, weiß, dass meine perfekte Reisezeit die bevorstehende Weihnachts- und Jahreswechselzeit ist.

Doch wohin in diesem Jahr? Ich wollte auf jeden Fall wieder in ein Land, in dem ich noch nicht war, wo ich das Tauchen, Kultur und Tierfotografie verbinden kann. Dazu kam mir Mexiko in den Sinn.

Das Land scheint die perfekte Kombination von traumhaften Karibikstränden, einzigartigen Tauchgebieten, verschiedenen Naturwundern, alten Maya-Ruinen und zeitlosen Kolonialstädten zu sein.

Bei dieser Kombination überlegte ich nicht lange, schaute mir die aktuellen Corona-Zahlen und Einreisebestimmungen an und buchte mir meine Flüge. Anschließend holte ich Tipps und Ratschläge von Freunden ein, die bereits in Mexiko waren oder dort gelebt haben. Außerdem durchstöberte ich andere Reiseblogs, Reiseführer, las in verschieden Foren und nahm mit verschiedenen Tauchschulen Kontakt auf. Als ich all meine Informationen beisammenhatte, setze ich mich an die Reiseroute, reservierte mir Unterkünfte, buchte im Voraus drei private Fototouren (als Frau allein losziehen ist vielleicht etwas gefährlich in diesem Land), einen Inlandflug und reservierte ein Auto für meine kleine Rundreise.

Wenn alle am 24.12. gemeinsam um den Weihnachtsbaum versammelt sind, sitze ich im Flieger und überquere den großen Teich.

Anreise mit Weihnachtsüberraschung

Bei Regen fuhr ich am späten Vormittag mit der S-Bahn zum Flughafen.

Dort war richtig viel los. Gefühlt sechsmal so viel Reisende wie letztes Jahr. Auch am Lufthansa-Schalter gab es eine lange Schlange. Ich reihte mich ein und wartete, denn obwohl ich eingecheckt war, wollte ich versuchen, einen besseren Platz zu bekommen. Online war nämlich kein Fensterplatz mehr zu reservieren. Nach etwa zehn Minuten warten traf ich auf Torsten, der mit mir bereits in Uganda war.

Er hatte ebenfalls Mexiko gebucht, eine ähnliche Route und Business Class. Als ich nach gut einer halben Stunde endlich drankam, sagte man mir, dass der Flieger voll ist und es keinen freien Platz mehr in der Economy gibt. Außerdem war mein Koffer etwas schwerer, doch da Weihnachten ist, drückte die Dame ein Auge zu.

Wir gingen gemeinsam zum Sicherheitscheck und tranken anschließend einen Kaffee.

Danach verabschiedete Torsten sich in die Lufthansa Lounge und ich begab mich zum Gate. Dort machte ich meine Weihnachtstelefonate mit meinen Eltern und meiner Schwester.

Als die Durchsage kam, dass man heute für schlappe 500 € upgraden könnte, fragte ich noch einmal nach, ob gegebenenfalls ein Fensterplatz in der Economy-Class freigeworden ist. Aber leider Fehlanzeige.

Ich setze mich und wartete. Kurz vor dem Boarding kam auch Torsten. Da wir eine gemeinsame Fototour durch Mexico City und das gleiche Hotel gebucht hatten, fragte er nach, ob ich mit ihm später gemeinsam aussteigen dürfe, denn die Business Class Gäste dürfen ja immer als Erste das Flugzeug verlassen. Die Dame verneinte, bot uns aber auch hier wieder das Upgrade für mich an und wollte unsere Boardingpässe sehen. Aber ich schlug das Upgrade erneut aus.

Fünf Minuten bevor es dann mit dem Boarding los ging, kam sie mit einem Ticket auf uns zu, übergab es mir mit den Worten: "Weil heut Weihnachten ist" und hielt mir ein Business Class Ticket entgegen. Ich war überrascht, bedankte mich. Das überwältigte mich, ich hatte gerade das teure 500 € Upgrade Ticket gratis geschenkt bekommen.

Wir wurden mit einem Sekt begrüßt. Der Platz war riesig. Ich spielte gleich mit dem Sitz herum und stellte fest, dass man ihn soweit ausfahren kann, um lang ausgestreckt liegen zu können. Wahnsinn. Außerdem hatte man hier einen großen Bildschirm mit sehr vielen verschieden Filmen.

Als mir die Menükarte gereicht wurde, war ich sprachlos. Was es hier alles gab? Drei-Gänge-Menüs und man konnte jeweils aus drei Vorschlägen wählen.

Ich entscheid mich für:

1. Gang Ziegenkäse-Tatar, Champions, Pfefferkirschen und Granatapfelkerne.

2. Klassischer Gänsebraten mit Rotkraut und Kartoffelknödeln

3. Vanilleeis von Häagen-Dazs

Auf einer weißen Tischdecke wurde das Essen auf richtigem Porzellangeschirr und in richtigen Gläsern gereicht, nicht wie in der Economy-Class in Plastik. Dazu gab eine Weißweinschorle und ein Wasser.

Nach dem Essen bekamen wir noch Pralinen und wer wollte einen Kaffee. Ich entschied mich jedoch für ein "Baileys auf Eis".

Irgendwann stelle ich meinen Sitz in ein Bett um. Ich konnte mich tatsächlich richtig hinlegen und schlief ein. War gemütlich.

Kurz vor der Landung bekamen wir nochmal ein leckeres kleines Essen serviert. Dieses Mal gab es etwas Indisches und einen superleckeren Nachtisch.

Jetzt weiß ich auch, warum die Business Class so teuer ist. Der Service, das Essen, die Sitze, selbst das WC, eine Klasse für sich.

Mexico City at night
Mexico City at night

In Mexiko City angekommen lief bei der Immigration alles glatt. Nachdem wir unseren Koffer hatten, suchten wir den Shuttle Service den Torsten im Vorfeld gebucht hatte. Doch keiner war da. Nach etwa 20 Minuten suchen entschieden wir uns, ein anderes Taxiunternehmen zu buchen. Kaum hatten wir das Ticket kam doch noch der gebuchte Shuttle Service und wir konnten zum Glück das andere Ticket zurückgeben.

Nach einer Viertelstunde Fahrt erreichten wir das Hotel. Einfach, aber sauber und freundlich.

Ich fiel erschöpft ins Bett.

1. Tag - Mexico City

Die Nacht war kurz, denn der Jetleg machte sich bemerkbar und so war ich bereits gegen 5:30 Uhr morgens wach.

Um 9 Uhr traf ich Torsten an der Rezeption. Wir warteten auf Pablo, unseren einheimischen Tourguide. Doch er verspätete sich etwas, denn die Straßen hier im Centrum, werden spontan gerne mal gesperrt, ohne wirklichen Grund.

Unser erstes Ziel war ein einheimisches Café zum Frühstücken. Die ersten beiden die Pablo rausgesucht hatte, waren wegen Weihnachten geschlossen. Doch beim Dritten hatten wir Glück.

Gestärkt gingen wir zur Kathedrale. Auf dem Weg dorthin fiel uns auf, dass überall Polizei zu sehen war. So fühlten wir uns sicher.

Vor der Kathedrale waren kleine Ständchen und auf dem Platz gegenüber war eine Art Kirmes aufgebaut. Pablo erzählte uns, dass es gestern ein großes Feuerwerk zu Heiligabend gab und man dort Schlittschuhlaufen könnte. Wir konnten es nicht so recht glauben, bei 26 Grad Schlittschuhlaufen? Aber anscheinend ist hier alles möglich.

Kathedrale
Kathedrale

Wir gingen in die Kathedrale, in der gerade ein Gottesdienst gehalten wurde. Wir schauten uns etwas um und hörten dem Orgelspiel zu.

Draußen knallte mittlerweile die Sonne und leider stand sie auch nicht wirklich gut, um tolle Bilder zu machen. So liefen wir die Av. 5 de Mayo, die Hauptfußgängerzone, hinauf zum "Mirador Torre Latino", dem mexikanischem "Empire State Building".

Av. 5 de Mayo
Av. 5 de Mayo

Wir entschieden uns aber dagegen, hinaufzufahren, weil es etwas diesig war und die Sonne einfach nur blendete. Stattdessen schauten wir im Skulpturenpark vorbei und schauten uns das "Palacio Postal" an. Der Postpalast von Mexiko-Stadt zählt zu den bedeutenden architektonischen Reichtümern der Stadt. Er wurde 1907 eingeweiht und ist bis heute in Betrieb. Nachdem der Palast 1987 zum Kulturdenkmal erklärt wurde, erfolgte eine aufwendige Restaurierung des Gebäudes und ein Teil wurde als Museum eingerichtet. Wegen Feiertag war es leider auch geschlossen. Doch durch die Gitterstäbe konnte ich zumindest hindurchschauen und erahnen, wie toll das Gebäude wirklich aussehen musste. Ich hielt meine Kamera hindurch und machte ein paar Aufnahmen.

Palacio Postal
Palacio Postal

Weiter ging es zu einem Platz, wo es gleich zwei Museen gibt. "Museo Manuel Tolsa" und "c". Hinein gingen wir nicht, da wir keine Zeit hatten.

Mirador Torre Latino
Mirador Torre Latino

Auf unserem Spaziergang durch das Centrum sahen wir auch immer wieder schönen Grafitis, aber auch viele bettelnde Menschen. 

Torsten bemerkte, dass er keinen zweiten Akku für seine Kamera dabeihatte, und so liefen wir kurzerhand die zehn Minuten zurück zum Hotel. Ich wartete mit Pablo beim "Plaza de Santo Domingo", der direkt neben unserer Unterkunft ist.

Plaza de Santo Domingo
Plaza de Santo Domingo

Außerdem erzählte uns Pablo, dass Mexico City auf einem See gebaut wurde und mit der Zeit die ganzen Gebäuden etwas sinken werden. Hin und wieder kann man auch sehen, dass sie schief stehen.

Anschließend fuhren wir mit einem Taxi zum Schloss "Chapultepec", dass auf dem Gipfel des Chapultepec ("Heuschreckenhügel" auf Nahuatl) im Westen von Mexiko-Stadt liegt. Hier gab es eine Menge beeindruckende Treppen, Kutschen und Gemälde zu sehen.

Auf der Terasse hatte man auch einen großartigen Blick auf die Hauptstraße, der "Av Chapultepec" und auf "Mexico City".

Blick auf Mexico City
Blick auf Mexico City

Zu Fuß liefen wir ein Stück die Av Chapultepec entlang, bis wir zum "El Ángel de la Independencia" kamen. Dieser ähnelt stark der Siegessäule in Berlin.

Von hier nahmen wir erneut ein Taxi und fuhren in das Viertel mit dem gleichnamigen Platz "Cerro del Coyote". Das ist eine Gemeinde (alcaldía) von Mexiko-Stadt und das ehemalige Dorf, das heute das "historische Zentrum" des Stadtteils ist. Der Name stammt aus dem Nahuatl und bedeutet höchstwahrscheinlich "Ort der Kojoten", womit die Azteken ein vorspanisches Dorf am Südufer des Texcoco-Sees bezeichneten, das vom Volk der Tepanec beherrscht wurde. Das Dorf und die spätere Gemeinde Coyoacán blieben während der Kolonialzeit bis ins 19. Jahrhundert hinein völlig unabhängig von Mexiko-Stadt.

Es gibt viele bunte Häuser, einen kleinen Park und einen Markt.

Dort gab es auch leckeres, frisches Essen und so beschlossen wir, auch zu Abendessen. Ich aß für umgerechnet 2,50 € Tortillas mit frischem Blumenkohl und mit Champignons gefüllt. Das war richtig lecker.

Zurück im Centrum zeigte uns Pablo noch ein Café, das auf dem Dach eines Einkaufszentrums liegt und einen traumhaften Blick auf den "Palacio de Bellas Artes" hat. Dann verabschiedeten wir uns von ihm. Wir genossen den Ausblick machten ein paar Fotos und liefen durch die inzwischen überfüllte Fußgängerzone zurück ins Hotel.

Palacio de Bellas Artes
Palacio de Bellas Artes

Morgen früh geht es zu einem besonderen Ausflug. Seid gespannt.

2. Tag hoch hinaus

Während Mexico City noch schlief, machten wir uns bereits auf den Weg zum Treffpunkt. von unserem Anbieter. Kurz nach fünf Uhr wurden wir abgeholt und fuhren in das knapp 50 Kilometer entfernte Teotihuacán, auf einen großen Platz kurz vor der Stadt.

Es lagen bereits einige große Heißluftballons am Boden. Als wir aus dem Auto stiegen, froren wir. Es war a...kalt. Doch es gab heißen Kaffee und Tee zum Aufwärmen. Nachdem wir uns angemeldet hatten - die Buchung erfolgte bereits in Deutschland -, wurden wir mit drei Pärchen zusammen zu unserem Ballon gebracht.

Und dann hoben wir auch relativ schnell ab und schwebten dem Sonnenaufgang entgegen. Um uns herum gleiteten noch andere Heißluffballons. Ziel war es, die Pyramiden von Teotihuacán beim Sonnenaufgang zu sehen.

Startplatz
Startplatz

Teotihuacán gehört zu den beeindruckendsten archäologischen Stätten der Welt. Die von etwa 100 v. Chr. bis 650 n. Chr. bewohnte Pyramidenstadt befindet sich in einem weiten Tal in Zentralmexiko auf etwa 2.300 Meter Höhe. Obwohl Teotihuacán seit über einem Jahrhundert wissenschaftlich erforscht wird, sind 95% der Ruinen noch nicht ausgegraben.

Es bot sich eine Traumkulisse: Heißluftballons, Sonnenaufgang und die Pyramiden. Herrlich.

Als wir nach knapp 50 Minuten wieder landen sollten, bekamen die Männer das Seil nicht zu fassen und so drehten wir eine extra Runde.

Zurück am Startplatz wurden wir dann mit einem typischen, mexikanischen Frühstück empfangen. Dazu kam eine mexikanische Band, die für Unterhaltung sorgte.

Anschließend wurden wir zur archäologischen Zone von Teotihuacán gebracht, sodass wir uns diese auch von Nahem ansehen konnten. Hier trennten Torsten und ich uns, jeder machte seine eigene Runde.

Sonnenpyramide
Sonnenpyramide
Mondpyramide
Mondpyramide
Muster der Mauern der Pyramiden
Muster der Mauern der Pyramiden

Gegen Mittag wurden wir dann wieder nach Mexiko-City gebracht. Im Centrum angekommen, schlenderten wir noch durch "Chinatown", kamen am mexikanischen "Broadway" vorbei und aßen auf dem Plaza de Santo Domingo" zu Abend.

"Times Square" von Mexico City
"Times Square" von Mexico City

Als es Dunkel wurde entschlossen wir uns kurz, noch einmal rauszugehen. "Mexico at night" wollten wir nicht verpassen. Wir liefen fünf Minuten zum Hauptplatz, wo auch die Kathedrale und die Kirmes mit Weihnachtsmarkt stattfand. Wir waren erschrocken, wieviel dort los war. Als gäbe es kein Corona. Woher die Menschen alle kamen? Tagsüber herrschte eher Leere in den Gassen und auf den Plätzen. Aber wenn es dunkel wird, ist alles voll. Aber eins muss ich den Mexikaner lassen. Auch draußen tragen sie ihre Maske.

Wir hielten es nicht lange aus, uns war einfach zu viel los, sodass wir zurück ins Hotel gingen. Ich lass noch etwas im Reiseführer und packte meine Sachen, denn morgen fliegen wir hinüber zur Halbinsel "Yucatan", wo meine Rundreise beginnt.

3. Tag: Tschüss Mexico City - Hello Yucatan


Pünktlich um 10 Uhr holte uns ein Taxi ab und brachte uns zum Flughafen.
Da wir unterschiedliche Flüge gebucht hatten, trennten Torsten und ich uns.

Mit einer halben Stunde Verspätung hob meine Maschine ab und nach gut zweieinhalb Stundeten landete sie in Cancun.

Mexico City
Mexico City
Playa del Carmen, Yucatan
Playa del Carmen, Yucatan

 Torsten, der etwa eine Dreiviertelstunde vor mir gelandet war, organisierte bereits das Auto, welches er gebucht hatte. Es gab aber Probleme - wir bekamen nur ein Ersatzauto.
Als wir endlich losfahren konnten, war es bereits dunkel. Wir hielten uns brav an die Ratschläge unserer Freunde und verließen die Hauptstraßen nicht. Auf manchen Strecken muss man zwar eine Gebühr zahlen, doch wir fühlten uns so einfach sicherer. Trotzdem war die Autofahrt das reinste Abenteuer, denn die Sicht war auf der ersten Hälfte der Strecke katastrophal. Nicht wegen des Wetters, die Frontschreibe verschmutzte dauernd extrem. Beim Versuch, sie mit Spritzwasser zu reinigen, wurde es nur schlimmer. Nach gut 100 Kilometern und gefühlten 80 Kilometer Baustellen besserte sich die Strecke und wir bekamen klare Sicht.
Endlich, nach zweieinhalb Stunden Fahrt, erreichten wir müde das kleine Städtchen Chichen Itza.

4. Tag - Weltwunder, Cenote und Vogelbeobachtung

Eigentlich wollten wir zum Sonnenaufgang bereits bei den archäologischen Maya-Stätten und den Pyramiden von "Chichen Itza" sein, doch leider öffneten sie erst um acht Uhr. Deshalb beschlossen wir, in Ruhe zu frühstücken und dann in die zwei Kilometer entfernten Ruinenstätten zu fahren.

In der Gartenanlage
In der Gartenanlage

Dort war bei unserer Ankunft schon eine Menge los, obwohl wir bereits kurz nach der Öffnung vor Ort waren.

Nach fast einer halben Stunde in der Menschenschlange hatten wir unser Ticket und konnten den Eingang passieren.

Wir liefen eine Baumallee entlang, bis wir auf einer großen Wiese kamen, in der mittendrin eine Pyramide steht. Sie soll besonders berühmt und dem Schlangengott Kukulkan gezeugt sein. Es wird auch El Castillo ("das Schloss") genannt. Wir trennten uns, denn jeder brauchte an verschiedenen Ecken mal mehr, mal weniger Zeit zum Fotografieren, bestaunen und zum Lesen der Info-Tafel.

Der Name der Stadt Chichén Itzá stammt aus der Sprache der Maya und bedeutet "Am Rande des Brunnens der Itzá". Mit dem "Brunnen" im Namen der Stadt war der Cenote gemeint, der heute als Cenote Sagrado ("Heiliger Cenote") bezeichnet wird und nördlich des Stadtzentrums liegt und mit Itzá das Volk der Maya, das diese Stadt errichtet hat. Die Ruinen des Chichén Itzá gelten als eines der Sieben neuen Weltwunder.

Nach der Besichtigung fuhren wir knapp einer halben Stunde zu der Cenote "Suytun". Hier musste man sich vorher abduschen, wenn man in der Cenote schwimmen will. Als ich die Treppen hinunterstieg, staunte ich nicht schlecht. Es sah traumhaft schön aus. Im Wasser schwammen viele kleine Welse und es tummelten sich darin leider auch viel Menschen.

Wir hielten uns nicht allzu lange auf, denn das nächste Ziel war "Rio Largartos, im Norden von Yucatan. Dank "MapsMe" fanden wir auch unsere Lodge und wurden dort von Diego, dem Besitzer, herzlich begrüßt. Bei ihm buchten wir für für den folgenden Tag eine Fototour. Er bot uns an, dass wir die vier Stunden splitten könnten und wir spontan zum Sonnenuntergang schon mal rausfahren könnten. Wir überlegten nicht lange und sagten zu.

Wir aßen einen leckeren, frischen Fisch und richteten anschließend unsere Fotoausrüstung für die Vogeltour.

Unsere Unterkunft
Unsere Unterkunft

 Dann fuhren wir auch schon los. Gleich zu Beginn entdeckten wir einige graue Pelikane und ein paar andere Vogelarten. Doch wir waren auf der Suche nach den rosafarbenen Flamingos. Und wir fanden sie auch. Dazu noch im perfekten Sonnenabendlicht. Jedoch war es windig und dementsprechend schaukelte das Boot stark, sodass es fast unmöglich war den Fokus auf die Vögel zu bekommen. Doch ich hatte Glück, einige Bilder gelangen mir. Als die Sonne verschwand, fuhren wir zurück.

Ich bin der König der Welt
Ich bin der König der Welt
Kormoran
Kormoran

Den Abend lies ich bei einem leckeren, frischen "Pina Colada" auf der Dachterrasse ausklingen.

5. Tag Foto-Tour, Salzseen und gelbe Stadt

Pünktlich zum Sonnenaufgang fuhren wir mit Andrea - sie ist selbst Fotografin -, hinaus in den Rio Lagartos, einem Bioreserve. Ich hatte bei meiner Reserche diese spezielle Fototour im Internet gefunden.

Es war so ruhig, man hörte nur die verschiedenen Vögel. Wir fuhren etwa eine Viertelstunde hinaus, bis wir unsere Hauptattraktion, die rosafarbenen Flamingos fanden. Auf dem Weg dorthin entdeckte Andrea noch viele weitere Vogelarten. Sie wusste auch immer, wie sie das Boot steuern musste, damit wir das perfekte Licht zum Fotografieren bekamen. Und sie ließ uns so viel Zeit wie wir brauchten. Auf dem Rückweg sichtete sie erneut ein paar Vogelarten, aber auch noch ein Süßwasser- und ein Salzwasserkrokodil.

Braunpelikane
Braunpelikane
rosafarbene Flamingos
rosafarbene Flamingos
amerikanische, weiße Pelikane
amerikanische, weiße Pelikane
Salzkrokodil
Salzkrokodil
Süßwasserkrokodil
Süßwasserkrokodil

Zurück in unserer Lodge tranken wir noch einen Kaffee und machten uns dann auf den Weg nach Las Coloradas, dass etwa 20 Minuten entfernt lag. Dort leuchtete das Wasser rosa, denn es ist eine sehr große Salzlagune. Doch die Mexikaner verlangten für einen Spaziergang knapp 250 Pesos, was umgerechnet 10 Euro war. Das war uns zu teuer und so konnten wir nur vom Wassergraben aus, die Farbenpracht bewundern.

Auf dem Weg nach Merida, der pulsierenden Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Yucatán, nahmen wir einen kleinen Umweg in Kauf, um uns noch das historisch bedeutende publeo mágico "Izamal" anzuschauen. Heutzutage ist der Ort vor allem für ihre auffallend vielen gelben Gebäude bekannt, die der Kleinstadt einen ganz eigenen Charme verleihen. Wir parkten das Auto und jeder ging seinen Weg.

Ich genoss den Spaziergang durch die kleinen, gelben Gassen. Ab und zu kam mir auch eine Pferdkutsche entgegen und viele großartige Fotomotive gab es auch.

In Merida setze mich Torsten in meinem Hotel ab und fuhr anschließend weiter in seins.

Nachdem ich meinen Koffer aufs Zimmer gebracht hatte, suchte ich mir ein Restaurant. Auch wenn ich bereits müde war, machte ich noch einen kleinen Spaziergang durch die Gassen.

Morgen werde ich mir die Stadt bei Tageslicht ansehen.

6. Tag Sightseeing

Nachdem ich gefrühstückt hatte, checkte ich aus, ließ aber mein Gepäck im Hotel und machte mich auf den Weg, die Stadt zu erkunden.

Es war ruhig, nicht viel los.

Zuerst kam ich am "Parque de Santa Lucía" vorbei, in dem seit 1965 jede Woche die Open-Air-Tanzveranstaltung Yucatecan Serenade mit Livemusik stattfinden. Jedoch nicht als ich da war. Ringsum laden verschiedene Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Doch ich lief weiter.

Parque de Santa Lucía
Parque de Santa Lucía

Auf dem Weg zum Hauptplatz "Plaza Grande" wo unter anderem die "Catedral de Mérida - San Ildefonso" steht, die zu den ältesten Kathedralen Amerikas zählt, kam ich am kleinen "Parque de La Madre" und dem "Parque Hidalgo" vorbei. Hier war es aber auch sehr ruhig.

Am Hauptplatz bestaunte ich in die Kathedrale von innen. Auch hier fand ein Gottesdienst statt. Die Innenarchitektur ist gigantisch und traumhaft schön.

Als ich auf den Turm vom "Palacio Municipal de Mérida" wollte hieß es leider, dass er wegen Corona geschlossen ist. So lief ich die Seitenstraßen ab und sah immer wieder Kirchen, alte und bunte Häuser.

Palacio Municipal de Mérida
Palacio Municipal de Mérida

Am frühen Nachmittag sammelte mich Torsten wieder ein und wir fuhren knapp drei Stunden weiter nach "Tulum", dass an der Karibikküste liegt. Er ließ mich an meinem Hostel raus und ich checkte ein. Hier war die Party schon im vollen Gange. Ein DJ legte auf der Dachterrasse auf.

Ich aß eine Kleinigkeit zu Abend und verzog mich dann in eine Lounge, im Innenhof.

Morgen geht es dann endlich unter Wasser, bzw. unter die Erde.

6. Tag Last day in 2021 - Cenoten tauchen

Die Nacht war kurz, denn der DJ legte bis nach Mitternacht auf. Die Basstöne hörte ich bis in mein Zimmer.

Gefrühstückt wurde bei chilliger Musik und Sonnenschein auf der Dachterrasse. Dabei lernte ich zwei Stuttgarter Backpacker kennen.

Kurz vor 9 Uhr holte mich Jesus, mein Tauchguide ab. Als ich fragte, ob wir noch andere Taucher abholen, verneinte er. Cool, ich hatte mal wieder einen Tauchguide für mich alleine, ohne Extrakosten.

An der Cenote "Dos Ojos", ein Unterwasserhöhlensystem - angekommen, erhielt ich mein Briefing und anschließend zogen wir uns um, machten den Bodycheck und sprangen in das kristallklare Wasser.

Wir tauchten bis auf knapp zehn Metern hinab. Anfangs hatte ich noch etwas Angst, da es relativ dunkel war, aber mit der Zeit legte sich diese und ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Es war einfach gigantisch, mythisch und wunderschön. Mal was komplett anderes, als im offenen Meer zu tauchen wo man Korallen und Fische sieht. Hier zeigte sich ein wunderbares Naturerlebnis nach dem anderen. Nach einer Dreiviertelstunde tauchen wir wieder auf.

Zurück am Auto aßen wir unsere Sandwiches, die Jesus mitgebrachte hatte. Danach fuhren wir knapp fünf Minuten weiter durch den Dschungel, bis wir zur zweiten Cenote "The Pit" ankamen. El Pit ist ein tiefer und zerklüfteter Einschnitt im Dschungelboden, nicht ganz drei Kilometer hinter "Dos Ojos".

Doch hier kam es zu einigen Problemen. Zuerst beschlug meiner Taucherbrille immer wieder, dann war mein Atemregler nicht richtig angeschlossen und der Tank war auch nicht wirklich voll, sodass ich zu Jesus sagte, ich bitte, um einen Tausch und nochmal rauszugehen. Er kam meiner Bitte nach, wir tauschten den Atemregler, den Tank und meine Brille bekamen wir endlich richtig hin.

Es kostetet zwar Zeit, aber so hatten wir die Cenote für uns allein, alle anderen Taucher waren schon weg, leider mit ihnen auch die Sonne, sodass der bekannte Lichtstrahl ausblieb. Wir tauchten dafür bis auf 30 Meter hinab.

Bei meinen Tauchgängen konnte ich trotzdem ein paar schöne Fotos machen, doch es war auch etwas Übung, denn so in einem dunklen Höhlensystem zu fotografieren war für mich neu.

Zurück im Hostel ruhte mich etwas aus.

Am Abend fand auf der Dachterrasse eine Silversterparty statt. Es gab Tequila, Cocktails, ein DJ legte auf und es wurde getanzt.

8. Tag. First day in 2022

Das Neujahrsfrühstück gab es bei herrlichem Sonnenschein auf der Dachterrasse. 

Anschließend tätigte ich noch ein paar Neujahrsanrufe nach Deutschland und um 10 Uhr holte mich Torsten ab, da wir heute den gleichen Weg hatten.

Zuerst fuhren wir zu den berühmten Maya Ruinen die knapp vier Kilometer vom Stadtzentrum von Tulum entfernt liegen.

Tulum war zur Blütezeit der Maya, also von etwa 1200, bis zur Ankunft der Spanier, der größte Ort auf der Handelsroute entlang der Küste. Eine fünf Meter dicke Befestigungsmauer umgibt den Kultbereich der Stätte. Das höchst gelegene und imposanteste Gebäude ist El Castillo (Burg).

Zum Glück war noch nicht allzu viel los. Hier trennten wir uns und jeder ging seine eigenen Wege. Auf dem Rundweg liefen mir ständig Leguane in verschiedenen Größen über den Weg. Manchen konnte man sogar richtig nahekommen.

Nach gut eineinhalb Stunden trafen wir uns wieder beim Ausgang und fuhren etwas zurück in den Süden von Tulum.

Hier sollte es ein Skulpturenpark geben. Wir suchten und fanden ihn auch. Jedoch waren wir mega enttäuscht, denn für den Eintritt verlangten sie 60 Pesos, fürs Parken 200 Pesos und was bekamen wir: Eine Skulptur, für die wir knapp 30 Minuten anstehen mussten, bei über 32 Grad im Schatten. Wir waren bedient.

Anschließend fuhren wir nach Playa del Carmen, wo mich Torsten an meinem Hostel in Downtown raus lies. Ich bedankte mich für die Autofahrten und verabschiedete mich, denn hier trennen sich unsere Wege. Ich werde morgen tauchen gehen und auf die Insel Cozumel übersetzen, wo ich weitere fünf Tage verweilen und tauchen werde.

Das Hostel hier in Playa del Carmen ist sehr einfach, aber gut. Für 14 Euro die Nacht, kann man sich auch nicht beschweren.

Nachdem ich eingecheckte hatte, kontaktierte ich Marcel, dem die deutsche Tauchschule "Deep Dive Mexico" gehört und organisierte und besprach den morgigen Ablauf.

Anschließend spazierte ich noch kurz durch die Stadt Downtown, richteten meine Sachen für morgen und ging früh schlafen, denn morgen erwartet mich ein ganz besonderer Tauchgang. Seid gespannt.

9. Tag - Special Diving day

Heute stand ein besonderer Tauchtag an. Diego, mein Tauchguide, holte mich am Hostel ab und wir fuhren in die Tauchbasis. Hier stellte ich mein Gepäck ab, begrüßte kurz Marcel und dann fuhren wir zum Strand. Dort bekam ich mein Briefing und um acht Uhr waren wir schon auf dem Boot. Der Wellengang war heute etwas stärker, sodass mir trotz Tablette etwas mulmig wurde. Am Tauchspot "Jardines" angekommen gab es den Buddycheck und mit einer Rolle rückwärts kugelte ich mich ins Wasser. Der erste Tauchgang war ein Check-Dive und ein Strömungstauchgang zugleich. Wir tauchten auch nur knapp auf zehn Meter hinab. Das Riff war etwas tot, die Farben weg, jedoch gab es viel zu sehen. Eine knapp eineinhalb Meter lange Muräne, einen großen Barrakuda, zwei Stachelrochen, kleine Schnecken, auch Nudi Branches genannt, es war alles dabei. Fotografiert habe ich wenig, denn ich wollte den Akku sparen für den zweiten Tauchgang.

Nach etwa 50 Minuten tauchten wir wieder auf. Auf dem Boot machten wir eine kleine Pause. Mir wurde frische Ananas und Wasser gereicht. Ich lehnte jedoch dankend ab, da ich Angst hatte, dass mir erneut schlecht werden würde.

Dann kam er, der besondere Tauchgang. Es ging an einem Seil bis auf 26 Meter tief. Und hier war die Strömung besonders stark. Sowas hatte ich tatsächlich bei meinen bisherigen 71 Tauchgängen noch nie erlebt. Unten angekommen begrüßte uns eine vierköpfige Stachelrochenfamilie. So groß und so nah. Sie schwammen uns immer wieder vor die Flossen. Anstatt Fotos zu machen, filmte ich diese lieber. Doch auf das Highlight wartete ich vergebens: Die Bullenhaie. Hier in Palya del Carmen ist aktuell Hochsaison und normal werden am "Shark point" bis zu 17 Haie gesichtet. Heute aber leider nicht. Etwas enttäuscht tauchten wir nach knapp einer halben Stunde wieder nach oben. Auf fünf Meter machten wir beide noch den dreiminütigen Sicherheitsstopp.

Zurück in der Unterkunft ruhte ich mich noch etwas aus, unterhielt mich mit Diego, einem deutschen Praktikanten und Bina aus München, einer Mitarbeiterin.

Dann war es Zeit aufzubrechen. Diego brachte mich zum Hafen. Dort verabschiedete ich mich von ihm und kaufte mir mein Ticket für die Fähre. Ich hatte etwas Angst, dass mir erneut schlecht werden würde, da es eine ähnliche Fähre wie auf den Seychellen war und das Meer nicht ruhig war.

Doch die Tablette half und so konnte ich die einstündige Überfahrt tatsächlich etwas schlafen.

Auf der Insel "Coczumel" angekommen nahm ich ein Taxi zu meiner Unterkunft, die knapp 20 Minuten südlich vom Hafen und der Stadt liegt.

Ich wurde freundlich begrüßt und man bot mir gleich ein Cocktail an. Doch ich lehnte dankend ab und nahm lieber einen frischen Ananassaft.

Nach dem Check-in stattet ich der Tauchschule am Strand einen Besuch ab und regelte die nächsten drei Tauchtage.

Den restlichen Nachmittag verbrachte ich auf dem Zimmer, da es mir nicht wirklich gut ging. Vorsichtshalber machte ich auch einen Corona Test, der zum Glück negativ war. Wahrscheinlich sind einfach die Klimaanlage und die Action der letzten Tage dran schuld.

Bevor ich zum Abendessen ging, reservierte ich an der Rezeption für das Seafood Restaurant am Strand für morgen Abend und für das mexikanische Restaurant am Mittwochabend noch einen Tisch.

Auf dem Weg dorthin lief mir ein neugieriger, kleiner Nasenbär über den Weg.

10. Tag - Pausieren

Ich fühlte mich nach dem Aufwachen nicht besonders gut und so beschloss ich, noch vor dem Frühstück zur Tauchschule zu gehen, um meine heutigen Tauchgänge abzusagen. Das war auch kein Problem, das Geld wollten sie mir nicht zurückerstatten, sodass ich dann die zwei Tag und einen Nachttauchgang auf die nächsten Tage verschoben habe, in der Hoffnung, dass es mir dann besser geht.

Anschließend trank ich beim Buffet einen warmen Tee, aß eine Kleinigkeit und verkroch mich wieder aufs Zimmer.

Das Wetter machte es mir auch nicht schwer, denn draußen regnete und stürmte es gewaltig.

Nachdem ich den Vormittag eigentlich nur geschlafen hatte, ging es mir ab Mittag wieder besser. Ich vermute, mein Körper war einfach müde nach den eineinhalb Wochen herumreise, wenig Schlaf und der Klimaanlage.

Am Beachrestaurant traf ich dann auf das Luxemburger Pärchen Ariane und Leon mit ihren Sohn Charly, die ich gestern bereits beim Check-In kennengelernt hatte. Wir unterhielten uns eine ganze Weile. Nachdem es kurzzeitig aufgehört hatte zu regnen, spazierte ich mit einem Cocktail am Strand entlang und genoss das Meeresrauschen.

Zurück im Zimmer machte ich mich schick, schnappte mir meine Kamera und wollte auf Nasenbärenjagd gehen. Doch heute ließ sich keiner blicken.

Pünktlich zum Sonnenuntergang hatte ich einen Tisch im Beachrestaurant reserviert. Als mir die Karte gereicht wurde, musste ich schmunzeln. Anstatt Preise standen die Kalorien hinter den Speisen.

Das Essen war superlecker, doch war der Wind noch so stark, dass ich mich nicht allzu lange dort aufhielt, um mir nicht doch noch eine saftige Erkältung einzufangen.

Morgen geht's dann hoffentlich wieder unter Wasser.

11. Tag  

Am Morgen fühlte ich mich fit, das Wetter passte und so meldetete ich mich wie vereinbart um acht Uhr bei der Tauchschule.

Dort hieß es jedoch: Der Hafen ist zu, es dürfen keine Boote raus, es kann nicht getauscht werden. Ich wollte es gar nicht glauben, gestern war das Wetter viel schlechter und da fuhren Boote, heute nicht. Aber es half ja nichts.

Also erneut fiel tauchen aus. Am Vormittag lag ich noch etwas am Strand, genoss die Sonnenstrahlen und das Meeresrauschen.

Am Nachmittag wollte ich das schöne Wetter nutzen, um in den Nationalpark zu fahren. Doch daraus wurde nichts, denn mir ging es wieder schlechter. Meine Halsschmerzen machen mir zu schaffen. Und plötzlich war auch die Stimme weg. An der Rezeption versuchte ich zu erklären, dass ich etwas gegen Halsschmerzen bräuchte, aber kein Fieber, kein Husten oder ähnliches habe. Aber Lutschpastillen kennt man hier nicht und ich hatte meine, aus der Reiseapotheke leider bereits verbraucht. Sie besorgten mir aus einer Apotheke Parazitamol. Ich nahm hiervon welche, trank viel Kamillentee und schlief viel.

Beim Abendessen bekam ich dann Besuch: ein neugieriger Nasenbär schaute vorbei.

Mal sehen, wie es mir morgen früh geht und ob ich das Glück habe doch noch tauchen gehen zu können.

12. Tag Diving day

Zum Glück fühlte ich mich heute wesentlich besser und das Wetter hielt sich auch nicht an die Vorhersage, sodass heute Tauchen auf dem Programm stand.

Am Divecenter angekommen erschrak ich, denn es wimmelte hier von Tauchern, sodass sie fünf Boote und mehrere Gruppen mit bis zu acht Leuten besetzten. Da ich das bereits von anderen Tauchern im Vorfeld erfahren hatte, buchte ich mir einen Privatguide. Abel, ein ungarischer junger Mann, erklärte mir alles, half mir das Equipment aufs Boot zu bringen und unterstützte mich beim Fertigmachen.

Wir fuhren knapp eine Viertelstunde bis zum ersten Tauchspot "Palawcar". Dieses Mal tauchte ich mit Nitrox. Mit einem Schritt voraus hüpfte ich ins Wasser, das angenehme 28 Grad betrug. Die Sicht war gut, 15-20 Meter. Gleich zu Beginn sah ich einen kleinen Stachelrochen der durch das Korallenbeet glitt. Hier wimmelt es weniger von Fischen, sondern mehr von Korallen und großen Lobstern. Nach gut einer halben Stunde und auf knapp 29,6 Meter sah ich sie dann endlich: Eine grüne Meeresschildkröte, unter einem Korallenvorsprung. Die Adlerrochen, die sich hier eigentlich immer wieder tummeln, ließen sich leider nicht blicken. Adlerrochen und ich wollen einfach nicht zusammenkommen. Mit noch über 80 bar tauchten wir nach 55 Minuten wieder auf und machten unseren Dreiminütigen Saftystopp zwischen fünf und drei Metern.

Auf dem Boot gab es was zu trinken und zu essen. Wir fuhren zehn Minuten weiter zum nächsten Stop: "Pasco Cedral". Dort sollen Ammenhaie gesichtet worden sein. Und so war es auch: Keine Fünf Minuten unter Wasser, direkt unter mir, schwamm der erste Ammenhai umher. Gefühlt war er so groß wie ich, aber das kann auch unter Wasser etwas täuschen. Dann sah ich eine riesige große Krabbe und erneut einen großen Lobster. Und irgendwann kam von links, von rechts, von vorne, von hinten einfach überall immer wieder Ammenhaie an uns vorbei geschwommen. Es war einfach nur toll.

Leider wollte der Blitz oder das extra Licht nicht immer ausleuchten beim Fotografieren, sodass die Fotos die Farben, wie sie wirklich sind, nicht zeigen können.

Auch hier waren wir wieder etwas mehr als 50 Minuten unter Wasser.

Zurück am Steg, legte ich meine Sachen beiseite, aß eine Kleinigkeit im Beachrestaurant und dann hieß es erneut: ab zum Briefing.

Doch dieses Mal nicht mit Abel, sondern in einer Gruppe. Aber ich hatte Glück, sie bestand aus zwei weiteren Fotografgen.

Wolken zogen auf, aber noch regnetet es nicht und das Licht war halbwegs akzeptabel. Es ging erneut zum Tauchspot "Palancar" aber an eine anderen Stelle, die den Beinamen "Palancar Horshoe" hat.

Hier war wenig zu sehen, es war eher ein Übungstauchgang. Erst gegen Ende entdeckte ich eine kleine Meeresschildkröte, die gerade am Futtern war.

Drei Tauchgänge und mein Druckausgleich funktionierte super, auch die Halsschmerzen waren wie weggeblasen. Ich fragte nach, ob ich morgen spontan noch zwei Tauchgänge machen könnte (die ich wegen Krankheit) nicht antreten konnte. Sie meinten ja, aber nur in einer Gruppe. Ich überlegte, fragte anschließend die Rezeption ob ich evtl. erst um 13 Uhr auschecken kann, anstatt um 12 Uhr und als die das akzeptieren, sagte ich der Tauchschule fix zu.

Am Abend aß ich im mexikanischen Restaurant, packte meine Sachen und checkte die Kameras und meine Tauchsachen.

13. Tag Last Diving Day by Cozumel

Bevor ich heute Cozumel verlasse, wollte ich unbedingt nochmal tauchen gehen.

Als ich am Divecenter eintraf, stand auf einer Tafel die Einteilung der Gruppen schon fest. Ich war einer achtköpfigen Gruppe zugeteilt. Doch dann kam mein gestriger Tauchguide Abel und meinte, du hast einen eignen Diveguide, Juan. Abel briefte ihn, auf was ich Wert lege, was ich gerne sehen möchte und wo mein Fokus liegt.

Als ich meine Tauchausrüstung zusammen hatte, ging es über den Steg auf das Boot. Jedem wurde sein Platz zugeteilt. Juan kam zu mir, überprüfte, ob ich alles richtig gemacht hatte und erklärte mir den ersten Tauchgang. Am Tauchspot "Dalila" angekommen sprang die Gruppe zuerst vom Boot, wir fuhren etwas weiter und machten uns dann auch auf den Weg in die Tiefe. Die Sicht war gut, ca. und betrug etwa 20 Meter. Die Wassertemperatur lag wieder bei 27 Grad. Gleich zu Beginn sah ich einen Plattfisch im Sand und erneut einen großen Lobster, sowie mehrere bunte Fische. Juan schaute wirklich unter jeden Stein, unter jede Koralle, in jede Höhle, denn er war auf der Suche nach dem Krötenfisch, der vermehrt bei Cozumel gesehen wird und auch "Cozumelfisch" genannt wird. Und da war er auch, ganz hinten versteckt. Man konnte ihn kaum erkennen. Leider kam er auch nicht weiter vor. Aber ich hatte ihn endlich gesehen. Außerdem sah ich wieder ein paar Igelfische, Barrakudas, eine Spinne, Tunfische, Trügerfische und vieles mehr. Die grüne Meeresschildkröte fanden wir an diesem Tauchspot nicht. Nach gut 54 Minuten tauchten wir wieder auf.

Plattfisch
Plattfisch
Krötenfisch
Krötenfisch
Lobster
Lobster
Spinne
Spinne
Flötenfisch
Flötenfisch
Barrakuda
Barrakuda

Zurück am Steg tauschten wir die Tanks und fuhren zum zweiten Spot, der den Namen "Paso de la rosa" trägt. Wir gingen bis auf 20,4 Meter hinunter. Anfangs sahen wir gar nichts. Da dachte ich schon, was für ein langweiliger Tauchgang. Doch dann kam wieder ein Krötenfisch, der dieses Mal etwas besser zu sehen war. Mit Taschenlampenbeleuchtung konnte ich ihn auch gut fotografieren. Natürlich hielt ich auch Ausschau nach Ammenhaie und Adlerrochen, aber beide waren nicht auffindbar. Als wir eigentlich schon auf dem Weg nach oben waren, entdeckte ich sie dann doch: Eine kleine Meeresschildkröte, die beim Fressen war.

Igelfisch
Igelfisch

Mit knapp 5 bar tauchte ich wieder auf. Das war knapp, aber es hatte gereicht. Juan meinte, da es mein letzter Tauchgang war durfte ich es voll ausnutzen.

Zurück am Ufer, bedankte ich mich, trug meine Tauchgänge 76 und 77 in mein Logbuch ein, verabschiedete mich, duschte, checkte aus und fuhr mit dem Taxi zum Hafen.

Dann ich hinüber nach Playa del Carmen, wo mich Torsten abholte. Wir fuhren gemeinsam nach Cancun und er setzte mich in meinem Hostel ab.

Hier wurde ich freundlich begrüßt und so genoss ich den Sonnenuntergang von der Terrasse aus. Ein DJ legte auch auf.

14. Tag Last day

Als ich heute morgen aufwachte und mich fertig machte, traf ich auf meine Zimmerkollegin Hilal, eine Berlinerin, die auch gerade allein durch Mexiko reist. Wir frühstückten zusammen und beschlossen, gemeinsam auf die Insel "Isla Mujeres", die etwa 13 km nördlich von Cancun liegt, zu fahren. Doch zunächst musste ich noch einen Antigentest für meine Rückreise machen, da ich einen Transit in den USA habe und meine Boosterimpfung dort nicht ausreicht. Die Apotheke gegenüber von meinem Hostel war sehr merkwürdig. Sie sagten, dass sie nur 15 Personen nehmen und alls der Erste positiv ist, müssten wir 45 Minuten warten, bevor der nächste drankommt. Natürlich kam es auch so, gleich die erste Person wurde positiv getestet. 

Das war mir alles etwas zu skuril, sodass ich Torsten fragte, ob er mir einen Termin in seinem Hotel, das allerdings 1,5 Kilometer entfernt lag, festmachen könnte. Das funktionierte und so fuhren Hilal und ich mit dem Taxi dort hin. Das Testen war hier schnell erledigt und so konnten wir uns mit der Fähre hinüber nach Isla Mujeres fahren.

Die Insel war jedoch mit Touristen überlaufen. Wir wollten uns eigentlich zuerst das Örtchen ansehen, doch daraus wurde nichts, weil einfach nichts zu sehen war außer Shoppingstraßen und leere, alte Straßen und minimal bunte Häuschen. 

So beschlossen wir nach Süden, zum bekannten Schnorchel-Beach "Garaffón" zu fahren. Dort erfuhren wir, dass wir 60 US-Dollar zahlen müssten. Anscheinend ist das eher ein Freizeitbeach mit Aktivitäten wie Zipline, Schnorcheln, Restaurants etc.

Das fanden wir natürlich überteuert und so nahmen wir uns ein Taxi, dass uns in den Norden zum schönsten Strand, "Playa Norte" der Insel bringen sollte. Doch nach Traumstrand sah es hier auch nicht aus. Er war überfüllt mit Menschen. Wir aßen zuerst noch in einem Beachrestaurant eine Kleinigkeit, bevor wir uns anschließend einen freien Platz suchten, der nicht ganz so belebt war. Hier sonnten und entspannten wir und kühlten uns im türkisfarbenen, klaren Wasser ab.

Pünktlich zum Sonnenuntergang fuhren wir wieder zurück nach Cancun und nahmen dann den Bus zu unserem Hostel.

Dort machten wir uns frisch und aßen zu Abend. Nebenher erledigte ich meine Einreise- und Check-In Formulare für morgen.

Nachdem alles erledigt war, genossen wir den Abend bei einem Cocktail und DJ an der Bar.

Morgen heißt es dann:

"Adiós a México"